Metamorphose auf Rädern

Zur Arbeit fährt man Fahrrad, natürlich. In den letzten Tagen hat sich dabei eine wundervolle Metamorphose vollzogen: Schicht für Schicht konnte ich mich aus Wintermantel, Wollschal, Haube und Fäustlingen schälen - an ihre Stelle traten die Sonnenbrille auf der Nase und die leichte Jacke für den Übergang. Und nach der ersten Kurve auf dem Radweg ist sie jetzt schon immer da und begrüßt mich, die Frühlingssonne. Tage, die so beginnen, können gar nicht schlecht werden.

Sonja Saurugger, Ressort "Besser leben"

Am See nichts Neues: Wunderbar!

Spätestens, wenn der Blick übers Glitzerwasser anstatt übers stumpfe Eis schweifen kann, steht es fest: der Frühling ist da. Die schützenden Planen werden von Tisch und Bank gezogen, die Markisen ausgefahren, der Hauptwasserhahn wird wieder aufgedreht und zum Gurgeln der Luftblasen in der Wasserleitung wird den ersten Klängen der Vögel im Baum gelauscht. Die beste Melodie nach einem langen, stillen Winter am See, wo dem Spaziergänger der Schnee bis zu den Hüften reichte. Das Weiß wich bockig dem satten Grün. Nun meckert der Nachbar hinter der Hecke wieder einmal über die Wühlmaushäufen auf seinem Rollrasen. Wirklich schön, dass sich manche Dinge nie ändern.

Carmen Oster, Ressort "Besser leben"

Radeln in der Morgensonne
Radeln in der Morgensonne © oneinchpunch - Fotolia

Poleposition in Pink

Ohne den ersten Kaffee geht morgens bei mir gar nix. Im Winter verkrieche ich mich für die Nummer eins des Tages oft noch einmal ins Bett. Sobald aber die Sonnenstrahlen bei der täglichen Trennung von Decke & Co. behilflich sind, trinke ich ihn auf dem Balkon. In meiner Poleposition auf dem pinken Schaukelstuhl wippe ich mich langsam zum Sound von Vogelgezwitscher und Nachbarskindern auf Skate- oder Waveboards in den Tag. Und zwischen Kaffee Nummer eins und drei zupfe ich bald auch wieder die Blumen im Beet. Yeah!

Julia Schafferhofer, Ressort Kultur & Medien

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Es ist an der Zeit die unangenehme Wahrheit auszusprechen: Ich bin bestimmt eine gute Sonnenanbeterin, wenn man keinen Wert auf große Stilblüten legt. Das Fahrrad ächzt unter mir. Die ramponierte Sonnenbrille rutscht von der Nase und die Eisflecken trocknen am etwas eng anmutenden Blümchen-Kleid. Macht nichts. Es stellt sich nicht die Frage, ob ich bereit für den Frühling bin. Sondern ob der Frühling überhaupt bereit für mich ist.

Katrin Fischer, Ressort Kleine Kinderzeitung

Sonne genießen
Sonne genießen © Syda Productions - Fotolia

Ein Anfang, der sich aufdrängt

Ich schwöre, sobald mich am Sonntagmorgen die aufdringlichen Strahlen der Frühlingssonne aus dem Schlaf reißen, bin ich wieder am Laufen, fix, ohne Ausreden, in meinen neuen Sportschuhen auf der altbewährten Strecke durch den Wald. Jedes Jahr wieder bringt mich dieser Satz durch den Winter. Und dann, letzten Sonntag ist es endlich passiert. Der Start in den Frühling 2018 hielt sich an das bewährte Protokoll: Die ersten Sonnenstrahlen waren aufdringlich, die Lust aufs Laufen war unbändig, der Wald lichtdurchflutet. Und nach den ersten zehn Schritten machte sich in mir auch wieder diese wunderbare Gewissheit breit: Ab jetzt geht alles wieder ein bisschen leichter - das Leben, das Laufen, das Lachen.  

Petra Prascsaics, Ressort "Besser leben"

Summen und quaken

Ich weiß nicht, was das ist, aber irgendetwas an meiner Küchenfensterlaibung außen, oben rechts, schmeckt den Wildbienen. Das war schon letztes Jahr so. Ein paar Wochen lang herrscht dort ein Gesummse, dass die Ohren nur so Augen machen -  dann ist wieder Ruhe. Jetzt war lange Ruhe. Aber seit einer Woche sind sie wieder da, sonnen sich am Mauerwerk und tanzen mit ihren Pollen-Mänteln durch die Luft. Das ist Frühling, glaube ich. Ganz sicher bin ich mir am Abend: Da begleitet mich gerade wieder ein Froschkonzert in die Träume. Gut so, Burschen und Mädchen - bitte weitermachen!

Daniela Bachal, Ressort "Besser leben"