Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen müssen auch während des Lockdowns durchgeführt werden. Die Sozialversicherung und die Gesellschaft für Senologie haben  gemeinsam zur Brustkrebs-Früherkennung aufgerufen. Während des Lockdowns im Frühling war die Zahl der durchgeführten Mammografien deutlich gesunken. Im neuerlichen Lockdown müsse dies verhindert werden.Viele Menschen haben es ab Mitte März vermieden, zum Arzt zu gehen. Das betraf auch die Teilnahme am österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm (BKFP). Während des Lockdowns war die Zahl der Mammografien in allen Altersgruppen gesunken - sowohl die Früherkennungs-Mammografien wie auch bei medizinisch notwendigen, ärztlich verordneten (sogenannten diagnostischen) Mammografien. Nachdem im Mai nicht nur die regulären Erinnerungsbriefe, sondern alle während des Lockdowns nicht versendeten Erinnerungsschreiben durch die Sozialversicherung versandt wurden, hat sich die Anzahl der Untersuchungen mit Juni glücklicherweise wieder stabilisiert und lag im Sommer sogar über dem Niveau von 2019, hieß es in einer Aussendung am Dienstag.

Effekt dieses Mal vermeiden

Ein ähnlicher Effekt müsse beim neuerlichen Lockdown vermieden werden. "Die vorliegenden Zahlen des BKFP zeigen, dass wir in der Lage sind, den im Frühjahr durch den Lockdown zustande gekommenen Einbruch an Früherkennungsmammografien noch aufholen können. Die Österreichische Gesellschaft für Senologie kann bestätigen, dass die Radiologischen Zentren auf die medizinisch notwendigen Covid-Maßnahmen gut vorbereitet sind und empfiehlt, die Früherkennungsmammographie gerade jetzt und vor allem noch heuer wahrzunehmen, damit wir nicht in naher Zukunft überraschender Weise wieder größere Karzinome entdecken müssen, deren Behandlung komplexer sein kann. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass wir trotz aller notwendigen Covid-Maßnahmen auf andere Erkrankungen nicht vergessen", betonte Florian Fitzal, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Senologie.

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Romana Ruda, Programmleiterin des österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms, schloss sich diesem Aufruf an und bekräftigte, dass eine regelmäßige Teilnahme am Programm enorm wichtig ist, um Brustkrebs früh zu erkennen und damit die Heilungschancen zu erhöhen. "Ganz besonders möchte ich darauf hinweisen, dass Frauen bei Beschwerden keinesfalls zögern sollten, damit ihre Ärztin oder ihren Arzt des Vertrauens zu kontaktieren. Medizinisch notwendige Untersuchungen können nicht warten", sagte Ruda.