Der sonst weiße Runway im Berliner E-Werk bekam anlässlich der Fashion-Show der steirischen Designerin Lena Hoschek einen neuen Anstrich und verpackte den Catwalk mit einem roten Perserteppich. Die heimelige und traditionelle Atmosphäre passte auch zu der dazugehörenden Kollektion, die die Models am Mittwochnachmittag über den Laufsteg trugen. 

Geradlinige Schnitte, derbe Materialien und erdige Farben - solche Attribiute beschreiben üblicherweise die klassische Männermode. Hoschek nahm sich dem Bild der "Men at Work" an und verwandelte das klassische, männlich definierte Rollenbild in ausdrucksstarke, praktische und doch feminine Stücke, die den weichen Ausdruck der Weiblichkeit und die Stärke des weiblichen Geschlechts miteinander vereinen.

Stark und schwach vereint

"Es geht mir in diesem Fall wieder viel um die Gleichberechtigung der Geschlechter. Frauen müssen nicht immer nur weiblich und Männer nicht immer nur männlich sein, das ist ein falscher Ansatz. Jeder hat Stärke und Schwäche in sich und das repräsentiert die Kollektion", so Hoschek.

Deswegen ist das fleißige Team rund um die Designerin auch durchwegs in schwarze Skater-Skirts mit Hosenträgern eingekleidet.

Hoschek setzt auf Erdtöne, Karos und robuste Stoffe
Hoschek setzt auf Erdtöne, Karos und robuste Stoffe © Getty Images

Auch ihre Liebe zum Vintage spiegelt sich in der neuen Kollektion für Herbst/Winter 2019 wieder. Traditionelle Stoffe, Karomuster und Kleider mit Schößchen finden sich in der vielfältigen Kollektion, genauso wie Trenchcoats, lange Röcke und robuste, cremefarbene Blazer. Damit setzt die Designerin einen Kontrast zum Rest der österreichischen Delegation, die in Berlin ihre neue Mode präsentierte.

Erdige Farbkombinationen

Während bei Sportalm, Rebekka Ruétz und Marina Hoermanseder bunte Prints, Fell und Leo-Look dominierten, hielt sich die Steirerin gedeckt. Erdige Farben wie Khaki, Braun, gedecktes Blau und Grau spiegeln den klassischen, traditionellen Ansatz der Kollektion wieder. Auch dem Hut schenkt Hoschek in ihrer Kollektion wieder Aufmerksamkeit und ignoriert den Gender-Stereotyp, indem sie ihren Models klassische Herrenhüte mit auf den Laufsteg gibt.

Den Show-Besuchern gefällt es, denn am Ende der Show wurde Hoschek mit großem Applaus beschenkt.