Ganz Österreich spricht heute wieder über Hauben, Punkte und Prestige – der neue Gault Millau ist erschienen. Und gleich vorneweg die größte Nachricht: Thomas Dorfer, gebürtiger Kärntner und kulinarischer Kopf im Landhaus Bacher in der Wachau, steigt in die höchste Genussliga auf. Fünf Hauben! Das schaffen selbst im Schlaraffenland der Alpen nur acht andere – Dorfer ist jetzt der Neunte im Bund der Geschmacksgötter.
Und daheim in Kärnten? Da bleibt die Spitze stabil wie eine perfekt gebundene Sauce: Hannes Müller von der Forelle am Weißensee und Hubert Wallner aus Dellach halten ihre vier Hauben und 18,5 Punkte – souverän, unaufgeregt, konstant auf Spitzenniveau.
Alle Ergebnisse für Kärnten und Osttirol im Detail finden Sie übrigens am Ende des Artikels!
Dahinter wird’s spannend: Manuel Ressi vom Bärenwirt hat’s geschafft – vier Hauben, 17 Punkte. Eine überfällige Aufwertung für einen, der beständig auf höchstem Niveau kocht und mit großer Kreativität die Gailtaler Region auf den Teller bringt.
Auch neu im 4-Hauben-Klub: Florian Bucar vom Gailtaler Biohotel „der daberer“ und das Ansitz12 von David Senfter in Lienz, das sich unglaublich schnell in die Oberliga gekocht hat. Beide ebenfalls 17 Punkte.
In Wolfsberg sorgt Ralph Kollnitzer für frischen Wind: Beim Reiterhof Stückler aufgehört, das Roots eröffnet – und gleich wieder drei Hauben (15,5 Punkte). Wer sagt, Wurzeln schlagen dauert, hat ihn noch nicht kochen gesehen. Und neben dem Ansitz12 tut sich in Osttirol so einiges: Gesser in Sillian und die Rauter Stube in Matrei steigen von zwei auf drei Hauben (15 Punkte). Ebenso die Bär & Schaf Wirtschaft in Völkermarkt, die beweist, dass man auch abseits der touristischen Trampelpfade mit präziser Hand und Herz aufkochen kann.
Neu im Reigen: das Leonhard am Weissensee – 2 Hauben, 14,5 Punkte, ein feiner Einstieg in kühle Höhen. Den Future Award Kärnten heimst heuer das mo.wi ein – der Name bleibt also in Erinnerung, auch wenn’s im Guide nicht mehr auftaucht.
Unterm Strich zeigt sich: Kärnten hält sein Niveau, doch der Haubenregen fällt nicht überall gleich dicht. Einige mussten Federn lassen, andere flogen ganz raus. Der Süden kann kochen, keine Frage – aber wer oben bleiben will, braucht Konstanz, nicht nur Können.