Der neue Gault&Millau ist da – und die Steiermark hat wieder allen Grund zum Anstoßen. Vier neue Vier-Hauben-Betriebe, starke Konstanz an der Spitze, frische Ideen in der Breite: Die grüne Mark bleibt ein Genussland mit Bodenhaftung.
Und das zeigt sich im beliebten Kulinarik-Führer beim schnellen Blick gleich im Top-Segment: vier neue Betriebe mit 17 Punkten, insgesamt darf sich die grüne Mark über 233 Hauben freuen – Platz drei gesamt hinter Wien und Tirol. Keine Schlagzeile, sagen die Skeptiker. Stimmt. Es ist besser: Substanz.
Die heimische Spitze bleibt konstant stark: Harald Irka und Gerhard Fuchs zählen weiterhin zu den führenden Vertretern der österreichischen Gourmetszene. Ihre Häuser – „Irka am Pfarrhof“ und „Die Weinbank“ – behaupten mit jeweils 18,5 Punkten und vier Hauben eindrucksvoll ihre Stellung unter den besten Restaurants des Landes.
Alle Ergebnisse für die Steiermark im Detail finden Sie übrigens am Ende des Artikels!
Unverändert gut bewertet auch der Folgeplatz: Die „Geschwister Rauch“ in Trautmannsdorf haben vier Hauben mit 18 Punkten. Immerhin um 0,5 Punkte steigern konnte sich das Grazer Restaurant „Zur goldenen Birn“ und schließt mit 17,5 Punkten zum Stradener Restaurant „Saziani“ auf.
Grund zum Jubeln haben auch gleich vier Restaurants die den Sprung zur vierten Haube geschafft haben. Am bemerkenswertesten ist die Steigerung von Manuel Weißenböck. Er steigerte sich mit der Schankkuchl am Pogusch um satte drei Punkte auf vier Hauben.
Stark auch die Leistung von Daniel Edelsbrunner. Er eröffnete im August nicht nur sein umgebautes Restaurant „Kupferdachl“ völlig neu: In Premstätten serviert er auch eine zweite Schiene namens „Das Edelsbrunner“ und hat damit auf Anhieb 17 Punkte also vier Hauben erkocht.
Jeweils um 0,5 Punkte steigern konnten sich Johann Schmuck mit dem Terra in Stainz und auch Markus Sattler vom Sattlerhof in Gamlitz. Damit haben es auch diese beiden Talente in die Liga der 4-Haubenköche geschafft.
Der Gault&Millau vergibt neben seinen Bewertungen von Restaurants mit Punkten und Hauben auch diverse Sonderpreise. René Kollegger holt den Sommelier des Jahres – zuhause bei Harald Irka am Pfarrhof in St. Andrä im Sausal. Wer dort einmal eine glasweise Südsteiermark-Schleife gedreht hat, weiß: Kollegger schenkt nicht ein, er übersetzt – Herkunft in Charakter, Rebsorte in Haltung, Jahrgang in Geschichten.
Die Herzog’s Bierbotschaft in Wundschuh gibt dem Wort „Sortimentsdruck“ eine neue, angenehm schaumige Bedeutung und kassiert die Bierkarte des Jahres. Hausbier, Pils, IPA, Stout – und dann diese „Ambassador“-Kaliber wie Pater Ator und Bruder Ator. In Wundschuh wird nicht über Regionalität geredet, dort wird sie eingeschenkt.
Beim Future Award für die Steiermark nickt Graz sehr zufrieden: Gerüchteküche heißt der Preisträger – ein Name wie ein Versprechen und eine Arbeitsanweisung. Energie, Kreislauf, Kooperationen: Hier wird Nachhaltigkeit nicht an die Tafel geschrieben, sondern in die Mise en Place gepackt.
Über die steirischen Grenzen hinaus, darf man ganz besonders Thomas Dorfer gratulieren. Der gebürtige Kärntner und kulinarische Kopf im Landhaus Bacher in der Wachau, steigt in die höchste Genussliga auf. Fünf Hauben! Das schaffen selbst im Schlaraffenland der Alpen nur acht andere – Dorfer ist jetzt der Neunte im Bund der Geschmacksgötter.