Bester Laune verbreitet Mathis Huber dieser Tage: Er ortet eine „Stimmung wie früher“, wobei das „früher“ natürlich immer die Zeit vor der Pandemie (Huber: „Die Zeit vor dem Wort mit dem großen C.“) meint. Der Besucherandrang sei deutlich gestiegen, Karten für das am Freitag startende Festival zum Thema „Macht der Musik“ gibt es freilich schon noch (siehe Infokasten.) Aufgelegt sind wie üblich in etwa 30.000 Stück.

Eröffnet wird am Freitag mit Händels Oratorium „Alexanderfest“, was auch selbstreferenziell ist. Vor 20 Jahren gab es schon einmal eine Styriarte mit dem selben Motto und „Alexanderfest“, damals natürlich noch dirigiert von Nikolaus Harnoncourt sel. In diese großen Fußstapfen folgt Alfredo Bernardini, der in den vergangenen Jahren der Spiritus rector der Fux-Opernreihe bei der Styriarte war. Apropos Harnoncourt: Schon am Donnerstag weiht die Stadt Graz den neuen Nikolaus-Harnoncourt-Park ein (Endhaltestelle 6er in der Smartcity). Zur Party steuert die styriarte ein bisschen Musik bei (Beginn bei freiem Eintritt um 17 Uhr).

Styriarte-Intendant Mathis Huber
Styriarte-Intendant Mathis Huber © NikolaMilatovic

Obwohl die kurze Konzertform (ca 70. Minuten ohne Pause) vom Publikum laut einer derzeit laufenden Befragung offenbar mit überwältigender Mehrheit gut geheißen wird, gibt es bei der Styriarte auch Konzerte von beträchtlicher Länge. Unter anderem stehen ja Claudio Monteverdis Oper „L‘Orfeo“ (mit einer Bebilderung aus Sand) und seine nicht minder epochale Marienvesper auf dem Programm, das neben Novitäten wie einer „Attems Saga“, einem sich über mehrere Tage erstreckendenSchwerpunkt inklusive „neuer“ Vivaldi-Oper, natürlich auch styriarte-Standards beinhaltet: Klangwolke mit dem ORF, Konzerte in Stainz, Auftritte von Cameron Carpenter, Eddie Luis, Pierre-Laurent-Aimard, Mei-Ann Chen usw.

Weil das geplante ABBA-Tribute-Konzert so stark nachgefragt wird, gibt es am 13. Juli eine offene Generalprobe, die Erlöse werden der Caritas gespendet. Gemeinsam mit der Raiffeisen Kulturförderung gibt es heuer zum dritten Mal die „Sessions“, einen Förderpreis, der diesmal Volxmusik beinhaltet. Wobei das „x“ bekanntlich für die Vielfalt und Offenheit des Genres steht. Motto: „egal ob aus Kalwang oder Kamerun“. Aus den 26 Ensembles, die sich beworben haben, treten fünf zum Finale an, das am 16. Juli in der List-Halle stattfindet. Es gibt ein Preisgeld von insgesamt 5000 Euro.

Ebenfalls neu: Der Grazer Schauspieler Christoph Steiner ist der neue Festivalkurator für die Kinder- und Jugendprojekte, nicht nur intern als „Kinderzimmer“ bezeichnet, seine ersten Projekte in dieser Funktion gibt es aber erst im Herbst.

www.styriarte.com