Herrje, „Peer Gynt“, diese alte Geschichte. Vor fünf Jahren, 2019, in seinem ersten Burgtheater-Spielplan, hat Martin Kusej Thorleifur Örn Arnarssons Inszenierung von Ibsens großem Weltgedicht bereits angekündigt, dann kam u.a. die Pandemie dazwischen. Das Projekt verschleppte sich, Arnarsson inszenierte in Wien die „Edda“ und Shakespeares „Sturm“, aber nun, kurz vor Ende von Kusejs Amtszeit, ist es sich also doch noch ausgegangen: „Peer Gynt“, eine auf fünf Darstellerinnen und Darsteller reduzierte Version des Stücks auf der dritten Bühne des Hauses, im Kasino. Dort aber immerhin im Breitwandformat, im Festsaal des einstigen Habsburger-Palais. Dessen abgeranzte Klassizistik und dazu reichlich wabernder Bodennebel genügt dem isländischen Regisseur im wesentlichen für den ungestümen Fantasyritt, als den er das Stück inszeniert.
Burgtheater
So sind wir: Ibsens „Peer Gynt“, der Lügenbold und Luftikus als Kind unserer Zeit
Kritik.
Quecksilbrige Ibsen-Figur: Für Mavie Hörbiger wird „Peer Gynt“ im Kasino zum persönlichen Triumph.
© Marcella Ruiz Cruz/Burgtheater