Auch für das Kindermuseum brachte Corona ein Jahr mit Unwägbarkeiten und vielen organisatorischen Herausforderungen. Wie bleibt man da motiviert?
JÖRG EHTREIBER: Wir lachen viel bei der Arbeit und versuchen den Spaß nicht zu verlieren, wir müssen uns den Optimismus bewahren, mein Grundsatz ist: Es gibt immer eine Lösung. Von dieser Grundhaltung zehren wir derzeit. Aber manches Mal ist es zugegebenermaßen deprimierend, etwa, wenn man Dinge vorbereitet, die dann nicht stattfinden können.



Wie schätzen Sie Ihre künftige Arbeit 2021 grundsätzlich ein?
Die wirtschaftliche Situation ist ja nicht so genau abzuschätzen, das ständige Auf- und Zusperren ist marketingtechnisch eine Herausforderung, auch die Planung der Projekte. Rein aufs Programm bezogen ist die Situation bei uns aber nicht so schlimm, weil die Ausstellungen ja relativ lange laufen. Da geht es anderen im Kulturbereich viel schlechter. Worauf wir uns vorbereiten können, sind die Antworten auf die Frage, wie man das Angebot sinnvoll online erweitert.

Also auch über eine Krise hinaus?
Ja, neue digitale Formate könnten sich auch als Ergänzung zum regulären Programm etablieren. Ich glaube, wir werden in Zukunft wieder so arbeiten wie früher, aber es ist spannend, darüber nachzudenken, was wir von den heuer neu entwickelten Projekten in Zukunft behalten können.

Kostenloses Online-Programm

Kultur in Zeiten der Pandemie: Seit Beginn der Coronakrise verlegen immer mehr Institutionen ihre Kulturangebote ins Netz. Auch das Grazer Kindermuseum FRida & freD hat jetzt ein breites Online-Programm aufgestellt. Das Besondere daran: Interaktion soll dabei nach wie vor Kernkompetenz des Hauses bleiben. Auf dem Plan stehen deshalb Dinge wie: 30-minütige Workshops, bei denen Kinder nicht nur passiv konsumieren, sondern mitarbeiten können. Auch das altbekannte „FRida & freD“-Knopftheater findet seinen Weg ins Netz und bindet Kinder in die Vorstellung mit ein. Gänzlich neu ist hingegen das Programm für Erwachsene: Expertinnen und Experten geben in einem mehrteiligen Gesprächsformat Rat und Tipps, wie Familien die aktuelle Krisenzeit meistern können. Nächste Woche Donnerstag um 20 Uhr vor dem Bildschirm: Psychologin Christine Trausner, die über Homeschooling, veränderte Arbeitssituationen und Konflikte innerhalb der Familie sprechen wird.

Das gesamte Online-Programm ist kostenlos. Teilnahme ist nur per Anmeldung möglich. Die Plätze sind limitiert. Das FRida & freD selbst öffnet seine Ausstellung zum Thema Zeit nun wieder am 7. 12. Gegen Voranmeldung kann man Zeitslots zur Besichtigung buchen. Anmeldung und Information zu Besuch und Online-Programm:
www.fridaundfred.at