Manchmal reicht ein Wort, um alles, einfach alles zu sagen: WYSIWYG! What You See Is What You Get oder anders gesagt: Wenn Mariah Carey im Weihnachtswunderland steht, was wird man wohl nicht bekommen: ein Kettensägenmassaker oder gar ein dunkles Familiendrama? Mitnichten, hier kriegt man das, was man zu kriegen glaubt. Oh yes! Die volle Dröhnung – US-Weihnachtsmuckepompgold und Snoop Dog ist auch mit dabei,

In knapp 45 Minuten schwört Mariah Carey die Welt mit einem Weihnachtskonzert auf Weihnachten ein. Was soll sie auch anderes machen? Die Ausgangssituation ist düster: ob Bette Midler, Millie Bobby Brown oder Heidi Klum, die Weihnachtsstimmung ist am Gefrierpunkt, und Billy, der erste Assistent von Santa Claus, greift zum roten iPhone und ruft zwangsläufig DIE Weihnachtsfee aka Mariah Carey zu Hilfe. Die hat, wie könnte es anders sein, einen superfancy Schlitten auf der Dachterrasse ihres Penthouse in New York und fliegt in der Sekunde zum Nordpol.

Dort werden die Windmaschinen angeworfen, Föhnfrisuren geschmiedet, die Spielzeugfabrik läuft auf Hochtouren, alle sind verdammt gut drauf. Glitzerkostüme werden ausgepackt, Stars, darunter Ariana Grande, herangekarrt und es wird leidenschaftlich gesungen, gehaucht und geschmachtet, dass es eine Freud ist. Eine Weihnachtsshow, die so perfekt auf die Mariah-Carey-Welt zugeschnitten ist, wie ihre Weihnachtskostüme eben auch. Und wenn Sie irgendwie ein schräges Quietschen hören, dann ist das der Sargdeckel von Joseph von Eichendorff ("Markt und Straßen stehen verlassen, still erleuchtet jedes Haus"), der sich gerade im Grab umdreht, weil er die Welt nicht mehr versteht. Macht nichts, Pepi, die Welt, sie hat sich weitergedreht. Geh wieder schlafen. Der Rest tanzt einfach weiter zu "All I Want for Christmas is You".