Eigentlich schreibt der Wiener „Josh.“ Musik, die zu sperrig ist, um im Zeltfest als „Cordula Grüüün“ mitgegrööölt zu werden und die in ihrer Nachdenklichkeit zu wenig plakativ daherkommt, um als Melancholie zu gelten.

Und trotzdem funktioniert der Pop-Sänger in beiden Welten: bei der „Schlagernacht“ und auch im intimen Club, wie am Donnerstag im ausverkauften „ppc“ in Graz. Den neuen Hit „Expresso & Tschianti“, ein cleveres Stück über die vermeintliche Aussprache italienischer Kulinarik-Güter, gibt es nach 25 Minuten. Der Song würde natürlich auch ohne Zweideutigkeit funktionieren.

Danach geht es für „Kein Sommer für einen allein“ ohne Mikrofon, aber mit viel Charme ins Publikum. Danach: Ein Weihnachtssong. Dazwischen: (Zu) viele augenzwinkernde Songs über das Necken von Mann und Frau. Gegen Ende singt Josh: „Hat das Meer im Herbst auch Depressionen, so wie ich?“ Getanzt wird trotzdem.