Ein Friedenswunsch zu Beginn: Mit einem riesigen "Give Peace A Chance"-Chor, angestimmt auf einem Platz in der Innenstadt von Turin und von den rund 8000 Besuchern in der Arena Palasport Olimpico, wurde der 66. Eurovision Song Contest (ESC) eröffnet. Die Vorjahressieger Måneskin dürfen an diesem Abend freilich nicht fehlen; sie haben einen Gastauftritt mit ihrem neuen Song "Supermodel". Aber erst später. Erst durfte Laura Pausini (bei uns vor allem durch den Hit "La solitudine" aus 1993 bekannt) ein Medley singen. Und es wurde ein Stück Frieden bzw. ein Freidenswunsch: "Mutter, sing mir das Schlaflied . . . Ich möchte deine lieben Worte hören", heißt es in "Stefania" vom Kalush Orchestra. Obwohl schon 2021 geschrieben, hat es eine neue Bedeutung. Europa zeigte sich per Telefon & SMS solidarisch mit dem vom russischen Angriffskrieg gebeutelten Land. Für die Menschen in der Ukraine ist der Siegersong eine Befreiungshymne geworden; die ukrainische
Eisenbahn hat einen Zug nach dem Siegersong "Stefania" benannt.

Das Moderatoren-Trio: Alessandro Cattelan,  Laura Pausini und Mika in der Arena von Turin
Das Moderatoren-Trio: Alessandro Cattelan, Laura Pausini und Mika in der Arena von Turin © APA/AFP/BERTORELLO
Norwegen: "Give The Wolf A Banana" polarisiert, bleibt aber in Erinnerung
Norwegen: "Give The Wolf A Banana" polarisiert, bleibt aber in Erinnerung © AP
Was für eine Stimme! Sam Ryder aus Großbritannien ("Space Man")
Was für eine Stimme! Sam Ryder aus Großbritannien ("Space Man") © AP
Der Künstler WRS sang und tanzte für Rumänien: Clubsound mit Ethno-Elementen, bemerkenswerte Choreografie
Der Künstler WRS sang und tanzte für Rumänien: Clubsound mit Ethno-Elementen, bemerkenswerte Choreografie © APA/AFP/BERTORELLO
Schwedin Cornelia Jakobs singt barfuß und teils auf dem Boden sitzend "Hold Me Closer"
Schwedin Cornelia Jakobs singt barfuß und teils auf dem Boden sitzend "Hold Me Closer" © AP
Flammen, Feuer und Rauch bei Frankreich: Heißt doch der bretonische Titel von Alvan & Ahez Fulenn "Fulenn": "Funke"
Flammen, Feuer und Rauch bei Frankreich: Heißt doch der bretonische Titel von Alvan & Ahez Fulenn "Fulenn": "Funke" © AP
Konstrakta (bürgerlich  Ana Đurić) aus Serbien mit ihren Freunden: Sie singt kritische Zeilen in der Landessprache
Konstrakta (bürgerlich Ana Đurić) aus Serbien mit ihren Freunden: Sie singt kritische Zeilen in der Landessprache © AP
Armenien: Rosa Linn singt in ihrem eigenen "Zimmer", das auf die ESC-Bühne gehievt wurde
Armenien: Rosa Linn singt in ihrem eigenen "Zimmer", das auf die ESC-Bühne gehievt wurde © APA/AFP/BERTORELLO
Der Popo von Sängerin und Tänzerin Chanel: Die gebürtige Kubanerin legte sich für Spanien ins Zeug
Der Popo von Sängerin und Tänzerin Chanel: Die gebürtige Kubanerin legte sich für Spanien ins Zeug © AP
Nicht nur das Outfit fiel auf: Australier Sheldon Riley ist auch ein großer Sänger
Nicht nur das Outfit fiel auf: Australier Sheldon Riley ist auch ein großer Sänger © AP
Fast wie eine Oper: Ochman aus Polen mit "River"
Fast wie eine Oper: Ochman aus Polen mit "River" © AP
Die große Zeit von "The Rasmus" ist lange vorbei; hier Frontman Lauri Ylönen für Finnland
Die große Zeit von "The Rasmus" ist lange vorbei; hier Frontman Lauri Ylönen für Finnland © APA


Für den deutschen Vertreter Malik Harris wurden auf dem Bühnenboden Teppiche ausgelegt (soll wohl eine gemütliche Atmosphäre vermitteln), umgeben ist er von verschiedenen Instrumenten, die er zum Teil auch selbst während "Rockstars" spielt. An Maliks toller Stimme wird ein schlechtes Abschneiden unserer Nachbarn jedenfalls nicht liegen . . .
Serbien fällt auf: Avantgarde-Künsterin Konstrakta besingt die viel zu  teure Gesundheit: "ich habe keine Gesundheitsversicherung.
Oh, wie werden sie mir folgen (im Namen der Gesundheit)", lautet aber nur eine Message ihres ungwöhnlichen ESC-Beitrags. "Was ist das Geheimnis hinter Meghan Markles gesundem Haar? Was ist das Geheimnis dahinter?" ... so beginnt Serbiens Song.

Bei der Ukraine heißt es wiederum: "Ich finde immer meinen Weg nach Hause, selbst wenn alle Straßen zerstört sind. Sie hat mich nicht geweckt, selbst wenn draußen ein Sturm tobte!" Sieg mit 631 Punkten vor Großbritannien (466), Spanien (459) und Schweden (438). Platz fünf für Serbien, das beste Ergebnis seit 2007.