Obwohl Lou Lorenz-Dittlbacher schon seit 1999 zum ORF gehört (wohin sie damals vom Privatsender „wien1“ gewechselt war) und in der TV-Information seither fast nichts ausgelassen hat, ist der heutige Abend eine Premiere für die 46-jährige Wienerin. Seit 1981 und damit heuer zum 40. Mal gehören die ORF-„Sommergespräche“ zu den politischen Fixterminen des Landes. 2021 stellen sich die Parteichefinnen und Parteichefs erstmals den Fragen von Lorenz-Dittlbacher als Gastgeberin.
Das sanfte Äußere von Marielouise (so der Taufname) täuscht, wie der „ZiB 2“-Zuschauer weiß, denn die Mutter einer elfjährigen Tochter ist hartnäckig und von einer unverblümten Direktheit. „Ich mag es nicht, wenn ich keine Antworten bekomme“, erklärt die blonde Anchorwoman wenig überraschend in Interviews zu den „Sommergesprächen“.
Denn Lorenz-Dittlbacher, übrigens Royals-Fan, lässt sich kaum davon abbringen, die Message Control ihrer politischen Interviewpartner zu durchbrechen.
Seit nunmehr elf Jahren ist sie als „ZiB 2“-Moderation auf dem Bildschirm, zuvor war sie als Innenpolitikredakteurin und Live-Reporterin bei Wahlen tätig, präsentierte die „ZiB 20“ und „ZiB 24“, war 2014/15 als Karenzvertretung beim „Report“ im Einsatz, führt seither zudem durch „ZiB 2 History“-Ausgaben und stemmte die Politikerduelle vor der Europa- und der Nationalratswahl 2019.
2021 gehört zu ihren Jahren, wird sie doch am 17. September auch mit dem Axel-Corti-Preis ausgezeichnet. „Der Preis wird ihr für hervorragende Recherchen, die klare und präzise Sprache, vor allem aber für die hartnäckige und kritische Interviewführung zugesprochen. Ihre klugen und insistierenden Fragen zusammen mit ihrem engagierten und authentischen Auftreten tragen maßgeblich zu einem kurzweiligen und gehaltvollen Nachrichtenerlebnis bei“, so die Jury in ihrer Begründung.