True Crime liegt in Österreich im Trend. Den Anfang machte vor einigen Wochen ATV mit „Ungelöst – Cold Case Austria“, heute bringt Servus TV mit „Fahndung Österreich“ ein Großprojekt an den Start. In dem an den deutschsprachigen Genre-Klassiker „Aktenzeichen XY“ erinnernden Format werden ausschließlich heimische Fälle vorgestellt, die anschließend von Experten live diskutiert werden. Das Publikum kann mit zweckdienlichen Hinweisen zur Aufklärung der Kriminalfälle beitragen.

„Wir haben bewusst versucht, nicht zu nahe in die Richtung irgendeines Vorbilds zu kommen, weil ja die Sendung ,Aktenzeichen XY‘ in Österreich seit fast 20 Jahren nicht mehr läuft“, erklärt Informationschef Hans Martin Paar, der durch die Sendung führt. Gedreht wurde, anders als bei „Aktenzeichen XY“, an den Originalschauplätzen: „Das sind keine Kulissen, das ist der Tatort“, sagt der Moderator, der sonst in den „Servus Nachrichten“ zu Hause ist.

Entstanden ist „Fahndung Österreich“ in Zusammenarbeit mit Justizministerium und Polizei. Die Fahnder legten eine Auswahl an Kriminalfällen vor, erklärt Paar. Servus TV hat schließlich jene ausgewählt, die in der 90-minütigen Hauptabendsendung gezeigt werden: Der erste Fall erzählt von einer sogenannten Home Invasion 2019 in Kärnten: Ein 87-jähriger Pensionist wurde damals überfallen und ausgeraubt. Der älteste Fall betrifft den Mord am steirischen Tanzschulbesitzer Heinz Kern, der durch eine mit Arsen versetzte Brettljause vergiftet wurde. Neben weiteren historischen Fällen steht auch die Prävention im Vordergrund: Wie sollen sich potenzielle Opfer schützen und im Ernstfall verhalten?

Schon Anfang letzten Jahres hatte der ORF eine mögliche Rückkehr von „Aktenzeichen XY“ nach Österreich angekündigt. Mit „Fahndung Österreich“ kam ihm der Privatsender nun zuvor.