Nach dem Aufschrei von Kärntens Siggi Neuschitzer wurde im Stiftungsrat der Ruf nach einem Strategiekonzept laut, das die Nachwuchspflege im Unternehmen und die Zukunft der Landesstudios angesichts des Sparpakets darlegt. Von mehr als 400 Redakteuren in den Landesstudios sind nur 32 Mitarbeiter unter 30 Jahre alt. Klaus Poier lud als Vertreter der Steiermark alle Stiftungsräte der Bundesländer zu einer Klausur im Herbst ein, um Signale für die Stärkung der Regionalität zu entwickeln.
„Jede Abteilung weiß, wie viel sie bringen muss und ist im Ringen mit sich selbst, um Wege zu finden, wie man das realisieren kann“, erklärte Generaldirektor Alexander Wrabetz. Und kündigte den Startschuss der Entwicklung einer ORF-Strategie für die Jahre 2021 bis 2025 an. Das Konzept soll über den Sommer erstellt, alle bestehenden Strukturen hinterfragt werden. Der ORF-Stiftungsrat setzte eine elfköpfige Arbeitsgruppe ein, die den Prozess begleitet.

Im gestrigen Plenum bestellte der Stiftungsrat außerdem Roland Weißmann auf Vorschlag des Generaldirektors zum dritten Geschäftsführer der ORF Online und Teletext GmbH & Co KG und damit auch zum Projektleiter für den ORF-Player. Die längst überfällige Streaming-Plattform soll durch eine Gesetzesnovelle im letzten Quartal 2020 endlich starten können. Der 52-jährige Weißmann aus dem bürgerlichen Lager bleibt nach wie vor ORF-Chefproducer und somit Herr über das Budget.