Zu Beginn eine Aufgabe für Sie, wie sie auch die Kandidaten in „Q1!“ lösen müssen. Vier Hinweise führen zu einer Person, einer davon ist falsch: 1. Abgebrochenes Wirtschaftsstudium, 2. Ex-Bundeskanzler, 3. Lebt in Vorarlberg, 4. War als Kind im Fußball-Nachwuchs der Wiener Austria. Wer ist gesucht?
Oliver Polzer: Das könnte ich sein. Aber es bräuchte noch einen Double-Check, ob es nicht einen Ex-Bundeskanzler gibt, der auch in Vorarlberg lebt und das Studium abgebrochen hat, oder ein anderer Hinweis falsch ist.

Warum haben Sie sich für die Moderation beworben?
Oliver Polzer:Also, ich habe mich in dem Fall nicht beworben, sondern bin gefragt worden, ob ich beim Casting mitmachen will. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. Ich habe mich dann kurz mit meiner Frau besprochen. Für mich war aber schnell klar, dass ich das sehr gern probieren will, weil mir die paar Ausflüge, die ich bisher in die Unterhaltung hatte, einen Riesenspaß machten.

Man kennt Sie vor allem als Sportkommentator, die Rolle als Quizmoderator ist neu für Sie. Wie legen Sie es an?
Oliver Polzer: Meine Rolle kann man insofern mit der bisherigen Tätigkeit im Sport vergleichen, als ich wieder der bin, der die Fragen stellt. Ich helfe nicht übermäßig, ich verwirre nicht übermäßig – aber von beidem ein bisschen. Ich habe mir vorher keine großen Gedanken gemacht, wie meine Aufgabe aussehen muss, weil ich immer gerne Menschen um mich habe, schon mein Leben lang. Und hier habe ich gemeinsam mit Menschen für andere Menschen Spaß. Das funktioniert bisher hervorragend.

Sie bereiten sich auf die Sendungen mit Ihrer Frau vor?
Oliver Polzer:Ja, das stimmt. Ich habe von Anfang an gesagt, ich möchte, was die Fragen und Themen betrifft, so gut vorbereitet sein wie möglich. Da will ich fit sein. Das heißt für mich, sehr viele Fragen zu lernen, was toll ist für die Erweiterung des Allgemeinwissens.

Ihre Sendung startet am Montag um 18.20 Uhr – vorige Woche erreichte auf diesem Sendeplatz das „Magazin 1“ gerade einmal 67.000 Zuseher. Können Sie sagen, wo das „Q1!“-Quotenziel liegt?
Oliver Polzer: Nein, das kann ich nicht sagen. Darüber haben wir nicht geredet. Natürlich kriege ich auch mit, dass es da starken Aufholbedarf gibt, keine Frage. Ziel ist uns keines gegeben worden, ich bin nur echt überzeugt, dass das Quiz funktioniert. Die Frage ist, wie lange es braucht, bis die Menschen es annehmen, bis sie wissen, da gibt es etwas, das wirklich lustig ist.

Auch der „Quizmaster“ von Servus TV brauchte lange, bis er zum Quotenhit wurde.
Oliver Polzer: Es sagt niemand, wir müssen in den ersten drei Monaten die Quote verdreifachen. Sondern es heißt schon, dass man jetzt Geduld haben muss, weil man die Zuseher an das neue Format gewöhnen muss.

Wie geht sich das Quiz neben Ihren Sport-Tätigkeiten aus? Werden Sie seltener kommentieren?
Oliver Polzer: Nein, diesen Winter ist alles gleich, es wird nur ein bisschen enger. Wir haben jetzt schon viel aufgezeichnet, und die paar Lücken im Kalender werden wir mit weiteren Aufzeichnungsterminen füllen. Dazu ist es so, dass im Frühjahr und Sommer – wobei das nächste Jahr mit Olympischen Spielen und Fußball-EM kein gutes Beispiel ist – Kapazität frei geworden ist. Das hat mehrere Gründe: Zum einen sind uns ein paar Fußballrechte wie Champions League oder Bundesliga-Livespiele abhandengekommen. Auch das eine oder andere Tennisturnier ist weggefallen. Zum anderen drängen – zum Glück muss man sagen – in der Sportredaktion immer mehr Frauen nach. Auch das trifft mich in einigen Bereichen wie Fußball-Moderationen, Interviews oder Olympia-Studiomoderationen, die jetzt eine Kollegin macht. Es ist also aus mehreren Gründen für mich ein bisserl was frei geworden und das passt ganz gut. Ich werde mich in keiner Form aus der Sportredaktion zurückziehen müssen.