Es ist eine Geschichte von vergessenen Träumen, kreativen Wurzeln und einem Neuanfang im bayrischen Heimatdorf, wo alles begann: Bei der neuen ARD-Wohlfühlkomödie „Bingo im Kopf“ (ARD, 20.15 Uhr) erkennt sich wohl der eine oder andere Schlagersänger, der bis zu seinem Lebensende mit dem einem Erfolgsohrwurm noch bei Stadtfesten und Baumarkt-Eröffnungen auftreten muss, leidvoll wieder.

Mirko Mortauk nennen ihn die Drehbuchschreiber im Film – und Regisseur ChristianTheede ließ für ihn einen eigenen Schlager komponieren. Eben „Bingo“. Und der nistet sich schnell in die Gehörgänge ein. „Während der Dreharbeiten war dieses Lied sowohl ein Spaßkatalysator als auch eine echte Nervensäge“, lacht PasqualeAleardi der als Protagonist überzeugt. Obwohl der 48-jährige Schweizer mit italo-griechischen Wurzeln bei uns vor allem als Kommissar Dupin in den Verfilmung der bretonischen Krimis von Jean-Luc Bannalec bekannt wurde, zieht sich seine Musikalität durch die Rollenbesetzungen.

So verkörperte er in der Sat-1-Romanze „Für Emma und ewig“ (2017) einen Sänger, war schon am Broadway engagiert (für „Chicago“), macht im derzeitigen Kinohit „Ich war noch niemals in New York“ mit dem Udo-Evergreen „Griechischer Wein“ Stimmung und hatte im Frühjahr einen Hauptpart im Cirque-du-Soleil-Musical „Paramour“. „Da spielte ich in Hamburg bis zu acht Shows pro Woche“, erzählt Aleardi und erinnert sich mit einem Schmunzeln: „Von ,Emma und ewig‘ gab es dann mit ,Ein bisschen von mir‘ sogar einen offiziellen Download, der es in die iTunes-Charts schaffte.“ Über „Bingo im Kopf“ sagt er: „So eine Aufgabe wie Schlagersänger Mirko ist schön, auch weil ich mit den Kollegen, die den Chor des Dorfes bilden, gemeinsam musizieren durfte. Musik trägt einen schon emotional auf eine andere Ebene!“

Zudem hat er mit den „Phonauten“ seine eigene Band, für die er selbst Songs schreibt und mit einer Mischung aus Soul, Pop und Funk „Antidepressionsmusik“ macht. „Unsere Lieder könnte ich singen, bis ich ein alter Mann bin. Die werden mir nie langweilig“, glaubt Aleardi, der gerade den mittlerweile achten Dupin-Fall „Bretonisches Vermächtnis“ im Finistère für die ARD abgedreht hat. Christian Ude