Gleich das neu gestaltete Intro zeigt, was Sache ist: In der Mauer, seit jeher Hort der Sicherheit, klafft ein riesiges Loch. Wir erinnern uns: Der Nachtkönig hat mithilfe des dritten Drachens von Daenerys Targaryen die Mauer eingerissen. In Winterfell ist es in der Zwischenzeit schon ordentlich frostig geworden. Daenerys Targaryen und Jon Snow kommen nach Winterfell und offenbar gibt es nur eine Person, die sich freut: Arya. Doch die Freude währt nicht lange - auch der Bluthund ist mit dabei. Der Showeffekt ist gut, aber die Begeisterung hält sich in Grenzen, als die noch verbliebenen zwei Drachen über Winterfell donnern. Es kommt zum großen Familientreffen. Die Stimmung entspricht der allgemeinen Wetterlage: sehr kühl.

Auch die Vorstellung von Daenerys Targaryen ist alles andere als eine Party. Warum auch? Die weißen Wanderer sind unaufhaltsam unterwegs. Und was braucht man dann noch mehr: aufmüpfige Untertanen. "Ihr habt Winterfell als König verlassen und kommt zurück ... Ich bin mir nicht sicher, was ihr seid", meint Lyanna Mormont, die kleinste Lady mit dem größten Mundwerk in Westeros. Ein berechtigter, etwas frostiger Einwurf von Sansa: "Wie sollen wir die größte Armee verpflegen? Was fressen Drachen überhaupt?" Daenerys Targaryen ist natürlich nicht auf den Mund gefallen: "Wonach ihnen der Sinn steht." Ob das noch Liebe wird? Schwer vorstellbar.

Es folgen Familienzusammenführungen im Detail: Sansa und Tyrion ("Viele haben euch unterschätzt") sowie Arya und Jon. Letzterer weiß nicht ganz genau, was er von der Machtstrategin Sansa denn so halten soll. Familienzusammenführung gibt es auch auf hoher See: Euron Greyjoy hält noch immer seine Nichte Asha gefangen, doch das ändert sich. Ihr Bruder Theon Greyjoy gibt den ritterlichen Retter. Natürlich nicht glänzend, dafür ist es eindeutig zu dunkel - wie übrigens in weiten Teilen der Folge.

In King's Landing erweist sich "Die Goldene Kompanie", die Söldner von Essos, nicht ganz so schlagkräftig wie erwartet (Cersei ist natürlich enttäuscht: keine Elefanten!) Und dann ist Euron Greyjoy auch nicht ganz so handzahm, wie Cersei Lennister es gerne hätte. Seine Avancen sind ihr mehr oder weniger ziemlich egal: "Wenn ihr eine Königin wollt, verdient sie euch". Aber Euron lässt nicht locker und das zahlt sich dann doch aus: "Ihr seid der arroganteste Mann der mir begegnet ist und das gefällt mir", flüstert die Herrscherin von Winterfell ihrem neuen Gespons zu. In der Zwischenzeit herrscht auch in King's Landing (wo sonst) reges Treiben an der Intrigenfront: Cersei streckt ihre Finger nach Bronn aus.

Cersei Lennister
Cersei Lennister © (Helen Sloan)

Unterdessen werden auf den Mauern von Winterfell schon mögliche Verbindungen für die Zeit nach den Weißen Wanderern geschmiedet. Vielleicht dann doch ein wenig voreilig, denn sogar die Drachen fangen zu schwächeln an: "Sie mögen den Norden nicht", so Daenerys Targaryen. Jon Snow bekommt seine erste Drachen-Flugstunde und längst fragt man sich: Wo sind jetzt die weißen Wanderer abgeblieben? Romantik in der bittersten Stunde? Ja eh.

Romantik in der Stunde der Not: Jon und Daenerys
Romantik in der Stunde der Not: Jon und Daenerys © (HELEN SLOAN SMPSP)

Bei Sansa scheint das nicht ganz so gut anzukommen. Die Frage aller Fragen, die sie ihrem Bruder stellt: "Hast du das Knie gebeugt, um den Norden zu retten oder weil du verliebt bist?"

Spannend wurde es hingegen bei einer der wichtigsten Fragen: Wer ist Jon Snow wirklich. Bran drängt Samwell Tarly: "Die Zeit ist gekommen". Samwell muss Jon Snow endlich sagen, wer seine Eltern (Rhaegar Targaryen und Lyanna Stark) sind. "Du bist nie ein Bastard gewesen, du bist der wahre Erbe des Eisernen Throns". Jon Snow dämmert recht schnell, was das heißt: Der Beziehung zu Daenerys Targaryen dürfte das nicht ganz zuträglich sein.

Und der Nachtkönig: Der hinterlässt eine grausige Botschaft - wie es halt so seine Art ist.

Bran weiß um die wahre Identität von Jon Snow
Bran weiß um die wahre Identität von Jon Snow © (Helen Sloan)