Als "Plagiatsjäger" erlangte er breitere Aufmerksamkeit, daneben befasst sich der Medienwissenschaftler Stefan Weber aber auch mit Themen dem Thema Künstlicher Intelligenz (KI) in Bezug auf Texterstellung im Journalismus. Kurz: Roboterjournalismus. Aus dem Zukunftsthema sei längst ein Gegenwartsthema geworden, erklärte Weber im Rahmen eines Vortrags im Steirischen Presseclubs. In Österreich sei es noch in einer Nische, in Deutschland sei man schon weiter in der Frage, in welchen Bereichen Künstliche Intelligenz redaktionelle Aufgaben übernehmen könne. 

In der Sport- und Wetterberichterstattung werde es heute schon genutzt, aber das ist nur der Anfang, sagt Weber, der vor kurzem ein Buch mit dem Titel "Roboterjournalismus, Chatbots & Co." veröffentlichte. "Wo endet es?", sei die zentrale Frage. Werden KIs künftig auch in der Lage sein, Kommentare und Meinungen zu verfassen? Wann hört die Software auf zu unterstützen und wo übernimmt sie? In Österreich ist die Austria Presseagentur mit dem Schreibroboter "Egon" ein Vorreiter. 

Spricht Weber über die Zukunft KIs im Bereich der Texterstellung stellen sich für ihn drei zentrale Fragen: Was passiert mit Sprachkompetenz und Bildung, wenn die Software übernimmt? Führen die Reproduktionen durch KI-Texte zu einer Verzerrung? Wie geht es rechtlich weiter?

Indes werden automatisiert erstellte Inhalte bereits in vielen Bereichen eingesetzt, erklärt Weber. Durch KIs geschriebene Bücher, Gedichte, Videos, Computerspiele oder Produktbeschreibungen seien schon vielfach veröffentlicht worden.

Was den Ausblick betrifft, gäbe es derzeit keinen vertrauenswürdigen Vorhersagen. Es komme nicht nur auf die technischen Möglichkeiten, sondern auch auf die Akzeptanz an. Als Beispiel nennt der Medienwissenschaftler die hyperlokale Berichterstattung. Eine mit Daten gefütterte Software erstellt Texte über lokale Fußballspiele.