Was war das erste, was Ihnen durch den Kopf ging, als der ORF wegen der „Dancing Stars“ anfragte?
Norbert Schneider: Wie kommen die auf mich? Ich bin ja bisher nicht nicht so durch meine grazilen Bewegungen in Erscheinung getreten (lacht). Aber dass ich so einen Bekanntheitsgrad erreicht habe, dass ich da angefragt werden – das hat mich positiv überrascht.

Können Sie tanzen?
Nein, überhaupt nicht. Ich hatte auch nie das Bedürfnis, es zu lernen. Aber jetzt bin ich 37 Jahre alt und irgendwann wird es Zeit für einen Tanzkurs.

War das die Motivation, da mitzumachen?
Ehrlich gesagt: Ich will, dass mehr Leute zu meinen Konzerten kommen. Und da ist es einfach eine Chance, im Hauptabendprogramm präsent zu sein und den Leuten zeigen zu können, wie ich so drauf bin.

Kennen Sie jemanden von den anderen Promis?
Einige durch die Medien, ein paar habe ich gar nicht gekannt, aber das geht den anderen mit mir wahrscheinlich genau so.

Immerhin sind Sie zweifacher Amadeus-Award-Gewinner und wurden gerade wieder in der Kategorie „Jazz/Blues“ nominiert.
Ja, aber wen interessiert das schon?

Hoffentlich zumindest das Konzertpublikum, oder?
So genau weiß man ja nie, warum mehr Leute in Konzerte kommen. Es hat sich schon in den letzten zwei Jahren viel getan und mit der Georg-Danzer-CD gab’s noch einen Schub. Wir spielen heute im Konzerthaus Wien, das wird unser größter Auftritt bisher, da passen 2000 Leute rein. Vor einem Jahr wäre das undenkbar gewesen.

Wie verkauft sich die CD?
Für meine Verhältnisse extrem gut. Ich komme aus der Jazz-Musik und da verkauft man normalerweise fast nichts. Jetzt verkaufe ich ein bisserl was. Es zeichnet sich ab, dass wir Gold erreichen werden und das ist für mich ein Meilenstein.

Warum diese Hommage an Georg Danzer?
Sein Nachlassverwalter Blacky Schwarz hat einen Künstler gesucht, der zum 70. Geburtstag von Georg Danzer dessen Werk neu interpretiert.

Waren Sie schon immer ein Fan seiner Musik?
Nein, ich komme eher aus der Jazz- und Bluesecke und habe mit dem Austropop nie viel am Hut gehabt. 2012 habe ich dann angefangen, auf Deutsch zu texten und dann habe ich mich schon umgehört: Was gibt es? Was gefällt mir? Und da bin ich relativ schnell auf Georg Danzer gestoßen. Seither schätze ich ihn wahnsinnig

Was ist das Besondere?
Seine Vielseitigkeit. Von blitzg’scheiten Texten über politischen Texten bis hin zu Liebesliedern oder auch welchen mit einer ganz derber Sprache. Es ist einfach eine tolle Mischung.

Wie sind Sie eigentlich selbst zur Musik gekommen?
Ich komme aus einem musikalischen Haushalt, wir sind fünf Kinder und jeder durfte ein Instrument lernen, bei mir war es die Geige. So mit 14, 15 Jahren wollte ich eigene Songs schreiben und da ist es schwierig, sich auf der Geige zu begleiten (lacht). Außerdem ist es bei den Mädels nicht so gut angekommen. Meine Schwester hat mir dann Gitarre beigebracht.

Sie spielen eine ganz besondere Gitarre?
Ja, eine Gitarre aus dem Jahr 1953, die ich mir bei einem Sammler gekauft habe und es hat auch Jahre gedauert, bis ich die abgezahlt hatte. Aber ich spiele einfach gerne auf alten Instrumenten, die haben eine eigene Seele.