Authentizität ist beim Eurovision Song Contest ein hohes Gut. Conchita Wurst hatte vor zehn Jahren das perfekte Kleid. Nicht nur optisch. Auch textlich und musikalisch war „Rise Like A Phoenix“ wie eine maßgeschneiderte Hymne, obwohl sie schon Jahre zuvor gar nicht für sie geschrieben worden war. Berühren, spüren, etwas transportieren: Auch der Portugiese Salvador Sobral bestach 2017 durch Wahrhaftigkeit, sonst wäre der Triumph mit der ESC-untypischen Ballade „Amar Pelos Dois“ nicht möglich gewesen. Und Nemo aus der Schweiz zählt in Malmö nicht nur wegen der stimmlichen Kraft, sondern wegen der autobiografischen Verarbeitung im Lied „The Code“ zum Favoritenkreis.