Am Montag öffnen Österreichs Museen nach dem Coronalockdown wieder die Pforten für ihre Besucher - beziehungsweise eigentlich auch nicht. Denn den gewohnten Schließtag zu Beginn der Woche lässt sich die Mehrzahl der Häuser auch unter den gegebenen Umständen nicht nehmen. So geht es also meist erst am Dienstag los. Ein Überblick:

Wien

Der KHM-Museumsverband sperrt kommende Woche wieder seine Standorte auf, weshalb etwa im Weltmuseum noch bis zum 13. April die "Azteken"-Schau und in der Wagenburg die passende Schau "Coronas Ahnen. Masken und Seuchen am Wiener Hof 1500-1918" zu erleben sind. Im Theatermuseum ist weiterhin die laufende Burnacini-Schau zu sehen - respektive ab 10. Februar die Videoinstallation "After the End and Before the Beginning" der Gruppe toxic dreams. Und gute Nachrichten hat man für die Besitzer von Jahreskarten: Alle bis 26. Dezember 2020 gekauften Jahreskarten werden um die Dauer der Schließzeit verlängert.

Passend zur Wiedereröffnung hat die Wiener Albertina neben laufenden Präsentationen wie "Schwarz Weiß & Grau" (noch bis 21. Februar) oder zur Sammlung Jablonka (noch bis 11. April) auch eine neue Ausstellung im Angebot: Am Freitag (12. Februar) startet "Faces. Die Macht des Gesichts", die ausgehend von Helmar Lerskis Fotoserie "Verwandlungen durch Licht" Porträts der deutschen Zwischenkriegszeit in den Fokus rückt.

Im Belvedere wiederum liegt die Aufmerksamkeit auf Johann Jakob Hartmann, ist die aktuellstes Ausgabe der "Im Blick"-Reihe doch dem böhmischen Maler und seiner Werkserie zu den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft gewidmet. Im Belvedere 21 hingegen geht die Schau zu Zbynek Sekal in die finalen Tage, während die Arbeiten von Maja Vukoje noch bis Ende Mai zur Auseinandersetzung laden.

Das mumok im Museumsquartier lockt wiederum mit der schon länger laufenden Ausstellung zu Andy Warhol ("Exhibits" ist noch bis 7. März zu sehen) sowie der "Gelebt" übertitelten, eindrucksvollen Retrospektive von Ingeborg Strobl. Dafür sollte man sich aber sputen, ist ihr vielgestaltiges Werk doch nur noch bis 14. Februar zu bestaunen.

Wenige Schritte weiter im Leopold Museum ist es natürlich der Hausheilige Egon Schiele, der ab 10. Februar die Besucher wieder begrüßt. Aber auch die an diesem Tag startende Schau "Menschheitsdämmerung" mit Arbeiten von u.a. Alfons Walde, Albin Egger-Lienz, Herbert Boeckl und Anton Faistauer ist sicherlich einen Abstecher wert.

Im MAK startet man nach dem regulären Schließtag am 8. Februar am Dienstag wieder durch. Dabei hat man mit "Zeichensprache" über die Sprache aus Perspektive der bildenden Kunst und "Andreas Duscha. Sky Glow" als fotografische Auseinandersetzung mit dem lichtverschmutzten Nachthimmel auch gleich zwei neue Ausstellungen im Talon.

Und auch die Kunsthalle steigt am 9. Februar wieder ins Rennen ein, unter anderem mit ihrer im Vorjahr eröffneten Schau "Shadow Citizens" zum Filmemacher Zelimir Zilnik.

Das derzeit im Umbau befindliche Wien Museum öffnet ab Dienstag wieder das MUSA samt Startgalerie sowie die Hermesvilla, wobei in ersterem weiterhin die aktuelle Schau zu "Bambi"-Autor Felix Salten zu sehen ist. Die übrigen Standorte des Wien Museums bleiben wegen der vorgeschriebenen 20 Quadratmeter-Regel pro Gast noch geschlossen.

Mit Montag startet das Technische Museum wieder durch und lädt zum "kleinen, mentalen Urlaub" in Coronzeiten, so Generaldirektor Peter Aufreiter in einer Aussendung. Dabei ist die erst kurz vor dem Lockdown eröffnete Sonderausstellung zur "Künstlichen Intelligenz" wieder zu erleben. Im Haus der Geschichte Österreich (hdgö) lädt man ab Dienstag unter anderem zur neuen Schau "Verfolgen und Aufklären" über die Pioniere der Holocaustforschung.

Kärnten

"fokus sammlung 06" im Museum Moderner Kunst Kärnten
"fokus sammlung 06" im Museum Moderner Kunst Kärnten © MMKK/Neumüller

In Klagenfurt nehmen ab Dienstag sowohl das Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) als auch die Stadtgalerie den Betrieb wieder auf. Im MMKK wurden die aktuellen Ausstellungen wegen des Lockdowns bis 2. Mai verlängert: Im MMKK selbst widmet sich die Reihe "fokus sammlung" dem Abstrakten; in der Burgkapelle ist das künstlerische Denkmal "71 Memory Box" von Michael Kos zu sehen. In der Stadtgalerie werden die aktuellen Ausstellungen "Kärnten Koroska von A-Z" und "Streifen" von Marianne Bähr bis 21. März verlängert. Die Ausstellungen in den Haupträumen sowie im Living Studio sind täglich außer Montag bei freiem Eintritt zugänglich. In der Alpen-Adria-Galerie beginnt ebenfalls am Dienstag die neue Ausstellung "Arbeiten auf Papier" von Valentin Oman, sie ist ebenfalls bei freiem Eintritt bis 2. April zu sehen.

Steiermark

Herbert Brandls Schau "Morgen" im Kunsthaus Graz
Herbert Brandls Schau "Morgen" im Kunsthaus Graz © Joanneum/Martin Grabner

In den Museen des steirischen Universalmuseums Joanneum können ab Dienstag 13 Sonder- und Dauerausstellungen besucht werden. Die Ausstellung "Morgen" von Herbert Brandl, die sich über zwei Etagen des Kunsthauses Graz erstreckt, ist bis zum 7. März geöffnet. Zu sehen sind farbintensive Werke, die auch in ihrer Größe beeindruckend sind, die Skulpturen entführen in eine Welt fantastischer Tiergestalten mit teilweise menschlichen Zügen. Führungen in den Ausstellungen sind nicht möglich, den Besuchern stehen jedoch Audioguides und Begleithefte zur Verfügung.

Niederösterreich

In Niederösterreich bietet die Kunstmeile Krems unter anderem mit "Schiele - Rainer - Kokoschka" in der Landesgalerie und "Fix & Foxi XXL" im Karikaturmuseum vielfältige Ausstellungen. In einer neuen Schau zeigt das museum gugging Werke der "naiven Kunst" aus der Sammlung Infeld. Das Haus für Natur im St. Pöltener Museum Niederösterreich widmet sich mit "Klima und ich" dem Einfluss des Menschen auf die Umwelt. In Mistelbach können ab Samstag, den 13. Februar im Nitsch Museum die jüngsten Werke des Aktionskünstlers bewundert werden, und das MAMUZ lädt zu einer Entdeckungsreise zu den Maya ein.

Salzburg

Im Salzburger Museum der Moderne gibt es ab Dienstag (9. Februar) Ausstellungen aus dem Vorjahr zu sehen. Diese wurden wegen des Lockdowns teils bis in den Sommer verlängert: Marina Faust, Harun Farocki & Florentina Pakosta, Not Vital, die Fotobuchausstellung "In Real Life" sowie "Fiona Tan. Mit der anderen Hand". Die Videoinstallationen der Künstlerin stehen bis 2. Mai und damit viel länger auf dem Programm als ursprünglich geplant. Das Salzburg Museum öffnet am Montag mit dem Panoramamuseum, am Dienstag folgen das Spielzeugmuseum und die Neue Residenz, in der die Landesausstellung "Großes Welttheater" noch bis 31. Oktober 2021 zu besichtigen ist. Führungen finden im Februar und März allerdings nur online statt. Das Festungsmuseum bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Und im DomQuartierSalzburg gehen ab Montag die beiden Sonderausstellungen "Der Kuss der Musen. Festspiele göttlicher Inspiration" und "Überall Musik! Der Salzburger Fürstenhof - ein Zentrum europäischer Musikkultur 1587-1807" in die Verlängerung. Das vor allem bei Familien beliebte Museum "Haus der Natur" öffnet ebenfalls am Montag seine Pforten.

Tirol

Die Tiroler Landesmuseen warten bei der Öffnung größtenteils mit Ausstellungen auf, die bereits vor dem Zusperren zu sehen waren. Im Ferdinandeum bietet die Sonderausstellung "Solace of Lovers" Werke von modernen, zeitgenössischen Künstlern aus dem Iran. Die Sonderausstellung "Defregger. Mythos - Missbrauch - Moderne", die Mitte Dezember digital eröffnet wurde, kann nun - laut Plan - bis zum 16. Mai besucht werden. Neu zu sehen sein werden im Ferdinandeum Zeichnungen von Giovanni Battista Piazzetta und Druckgrafiken von Rembrandt. Im Tirol Panorama wird Ursula Beiler mit "Grüß Göttin & Aura" gezeigt, im Zeughaus steht der Zeichner Jörg Hilbert mit "Vom kleinen Saurier zum Ritter Rost" auf dem Programm. Das Taxis Palais startet mit Iman Issas "Proxies, with a Life of Their Own" aus dem harten Lockdown - eine Ausstellung, die im Dezember eröffnet wurde.

Oberösterreich

Im Kunstmuseum Lentos in Linz wurde die große Ausstellung "Franz Gertsch: Die Siebziger" verlängert, die seit ihrer Eröffnung im Herbst viele Schließtage hatte. Flankiert wird sie von Linda Bildas "Amor vincit omnia", Luciano Castellis "Reckenbühl" und der Hommage an VALIE EXPORT. Im Stadtmuseum Nordico regiert in "Graffiti & Bananas" die Kunst der Straße. Das Francisco Carolinum wartet mit drei Angeboten auf: "Family Skin - Aneta Grzeszykowska" mit dem menschlichen Körper als Projektionsfläche, der Fotografieausstellung "Youth, Girls. Luo Yang Selected Works" sowie der Roger-Ballen-Retrospektive "The Place of the Mind". Seit der Eröffnung am 11. Dezember fast vollständig dem Lockdown zum Opfer fiel "Van Gogh - The Immersive Experience" in der Tabakfabrik - nun ist die Wanderschau bis 14. März in der Stadt.

Burgenland

Im Burgenland sind in der Landesgalerie und im Landesmuseum ab kommender Woche zwei Ausstellungen zu besichtigen. Veranstaltungen finden erst wieder im März statt. Neu ist die Ausstellung "Zeichen der Zeit" von der Künstlergruppe kgb polychrom in der Landesgalerie. Hierzu fand die Ausstellungseröffnung schon diesen Donnerstag virtuell als Livestream statt. Ab Montag kann sie auch live besucht werden. Die Ausstellung im Landesmuseum Burgenland zeigt "Heilende Schätze aus der Tiefe".

Vorarlberg

Das Kunsthaus Bregenz (KUB) setzt ab 9. Februar seine im Dezember eröffnete Ausstellung "Seasonal Greetings" des Österreich bei der nächsten Biennale in Venedig vertretenden Kunstduos Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl fort. Die Dauer der Schau wurde um drei Wochen bis 5. April verlängert. "Wir sind zuversichtlich, an den Publikumserfolg der ersten Ausstellungswochen anschließen zu können", so Direktor Thomas D. Trummer, der zudem im Untergeschoß eine ungewöhnliche Fotoschau bereits zehn Tage vor der für 19. Februar angesetzten "offiziellen" Eröffnung zugänglich macht: Der Franzose Marcel Bascoulard schuf über Jahre eine Serie von Selbstporträts in zumeist selbst gemachten Frauenkleidern, die erstmals in Österreich gezeigt wird. Ebenfalls ab 9. Februar wird das "vorarlberg museum" wieder Besucher begrüßen. Geboten werden unter anderem die (Sonder-)Ausstellungen "Shutdown. Vorarlberg und Corona" (bis 28. Februar), "Sehen, wer wir sind" (bis 5. April) oder die Römer-Ausstellung "Weltstadt oder so?". Im Jüdischen Museum Hohenems geht es ab Dienstag mit der Ausstellung "Die letzten Europäer" (bis Oktober 2021) weiter.