1 Wie wird der Sieger des „kleinen“ Song Contests ermittelt?
Zwei Beiträge wurden von der Jury in den ersten zwei Sendungen schon nominiert: „Think about Things“ von von Daði og Gagnamagnið aus Island und „All of my Love“ von Destiny aus Malta. Heute küren die zehn ESC-Juroren in der dritten Sendung noch einen Thronanwärter aus 13 weiteren Beiträgen (etwa Italien, Griechenland, Dänemark und auch Österreich). Aus diesen drei Jury-Favoriten kürt dann das TV-Publikum per Televoting den Sieger. Die Leitungen werden zehn Minuten offen sein. Mitgestimmt werden kann per Anruf oder SMS: Tel. 0901 05 909 plus der zweistelligen Startnummer des Finalisten (50 Cent pro Anruf bzw. SMS).

2 Wer bildet die Jury dieser Video-Edition?
Zehn ehemalige Song-Contest-Vertreter Österreichs, die für jeden Beitrag zwischen null und zwölf Punkten vergeben. Maltas Sängerin Destiny etwa kam am Donnerstag mit "All Of My Love" auf 97 Punkte (vor Schweden mit The Mamas und Frankreich mit Tom Leeb). Unter den Juroren: Siegerin Conchita, Waterloo (Platz fünf 1976), Simone (Platz zehn 1990), Alf Poier (Platz sechs 2003) und Cesár Sampson (Platz drei 2018).

3 Warum kann man denn hier aus Österreich für Österreich voten?
Das ist tatsächlich ein Gegensatz zum „echten“ European Song Contest, wo keine Punkte aus dem eigenen Land für den nationalen Beitrag möglich sind. Aber beim „kleinen“ Song Contest entschied sich der ORF, auch Vincent Bueno und seinen Titel „Alive“ von der Jury bewerten zu lassen – und heute dann möglicherweise also auch noch von den Zuschauern.

4 Ist der „kleine“ Song Contest sehenswert?
Ja. An den ersten beiden Ausgaben zeigten jeweils knapp 300.000 Zuschauer Interesse. „Künstler aus 41 Nationen haben mit Kreativität und vollem Elan auf Rotterdam 2020 hingearbeitet. Nach der notwendigen Absage des ESC war es uns ein Anliegen, ihnen allen im ORF die verdiente Bühne zu bieten und ihre Leistungen zu würdigen“, erklärt ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner. Knoll macht seine Sache charmant und gut. Die Einspieler für die jeweiligen Länder, wo kurz ihre ESC-Geschichte angerissen wird, sind sehr unterschiedlich, durch die schnelle Produktion immer wieder fehler- oder lückenhaft. Bei Irland ging nicht nur „Hold Me Now“ ab, bei der französischen „Postkarte“ wurde irrtümlich die Niederländerin Lenny Kuhr gezeigt. Und auf Statements von Promis wie Andi Ogris („Optisch a Leckerbissn“) hätte man verzichten sollen.

5 Sehen wir denn alle Künstler 2021 wieder?
Nein. Das liegt im Ermessen der jeweiligen Rundfunkanstalt. Der Großteil von ihnen hat aber eine zweite Chance für ihren Act bestätigt. Wer den für heuer nominiert gewesenen Act 2021 ins Wettsingen schickt, braucht für ihn jedoch ein neues Lied, das laut Reglement nicht vor 1. September 2020 veröffentlicht werden darf. Auch der ORF setzt 2021 wieder auf Vincent Bueno. In Schweden, Norwegen, Finnland und Estland etwa wird das Rad jedoch wieder auf null gedreht; dort werden Anfang 2021 Vorentscheide ausgetragen.

6 Was ist aber am 16. Mai der Ersatz für den 65. Song Contest?
In den Niederlanden wird die Sendung „Europe Shine a Light“ produziert, die auch vom ORF übernommen wird. Inhalt: Es werden die Beiträge des aktuellen Jahrgangs gewürdigt, allerdings ohne Voting und Siegerlied. Zudem singen die für dieses Jahr nominiert gewesenen Künstler gemeinsam „Love Shine a Light“ (Siegersong von 1997) per Skype, und es gibt Schaltungen in viele Länder inklusive eines Wiedersehens mit ehemaligen ESC-Teilnehmern.