Der mit dem Märchenfilm "Frau Holle" (Perinbaba) und dem Historiendrama "Bathory" auch im deutschsprachigen Raum bekannt gewordene slowakische Regisseur Juraj Jakubisko ist gestorben. Wie seine Tochter Janette Jakubiskova dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen der Slowakei (RTVS) am Samstag bestätigte, starb der oft als "Fellini des Ostens" bezeichnete Filmemacher am Freitagabend kurz vor Mitternacht mit 84 Jahren in Prag, wo er die letzten Jahre gelebt hatte.

RTVS änderte zu Ehren des Verstorbenen sein Wochenendprogramm, führende Vertreter von Politik und Kultur der Slowakei würdigten Jakubisko in sozialen Netzwerken und in Stellungnahmen, wie die Nachrichtenagentur TASR meldete.

"Seine magische Welt wird uns fehlen"

Präsidentin Zuzana Čaputová schrieb auf Facebook: "Der berühmteste slowakische Regisseur Juraj Jakubisko hat uns für immer verlassen." Mit Bezug auf den für Jakubisko typischen mystischen Darstellungsstil schrieb sie: "Seine magische Welt wird uns fehlen." Seine zahlreichen Filme seien Teil des slowakischen Kulturerbes geworden.

Der am 30. April 1938 im ostslowakischen Dorf Kojsov geborene Jakubisko absolvierte die Prager Kunstakademie FAMU und wurde trotz seiner raschen auch internationalen Bekanntheit ab 1970 teilweise mit Verboten belegt. So durfte er einen seiner bekanntesten Filme, "Dovidenia v pekle, priatelia" ("Auf Wiedersehen in der Hölle, Freunde"), erst nach 20-jähriger Unterbrechung 1990 vollenden, als das KP-Regime gestürzt war.