"Ich verspüre nach 22 Jahren keine Müdigkeit, sondern das Gegenteil: einen neuen Teamgeist.“ Intendant Mathis Huber führt die von ihm empfundene Frische bei Recreation auch auf das „Einladungssystem“ zurück. Schließlich ist Recreation kein fix bestehendes Berufsorchester, sondern jeder Musiker wird für jedes Projekt neu angefragt. Woraus man auch auf das hohe individuelle Interesse an einem solchen Projekt schließen könnte.

Wobei einige Lieblingsprojekte, die wegen Corona nur digital stattfinden konnten, nun auch ein Live-Publikum erreichen werden. Dass das „zweite Orchester“ von Graz ein erstklassiges Programm macht, zeigt der Rundgang zu 300 Jahren Musikgeschichte, den die 13 Konzertprogramme in der Saison 2023/24 abdecken. Von Bachs Brandenburgischen Konzerten über Mozarts g-Moll-Symphonie, Beethovens „Pastorale“ bis zu Dvoráks Symphonie Nr. 8 schreitet man nicht nur die Marksteine des Standardrepertoires ab, man kommt auch an Apartem vorbei: etwa beim „Trittico Botticelliano“ von Ottorino Resphigi und der einzigen Symphonie des spanischen Klassik-Genies Juan Crisóstomo Arriaga, wobei der Bogen sich mit Reena Esmails „Teen Muri“, das auf indischen Ragas basiert, bis hinein in die Gegenwart spannt.