„H-U-M-A-N-?“, fragt Sophie Guyot. „BACH!“, antwortet Friedrich Kleinhapl. Die Lichtkünstlerin aus Lausanne, deren Projekte schon in Chicago, Ulan-Bator oder auf Haiti zu sehen waren, setzt mit ihrer zuvor in Odessa und Como gezeigten Installation bewusst ein Fragezeichen. Und das rot leuchtende Wort auf den Arkaden wird nur von einem Punkt im Landhaushof aus vollständig zu lesen sein.

Humanität? Auch eine Frage des Blickwinkels. Ausnahmemusiker Kleinhapl wird Bach spielen, „denn für mich ist Bach der Inbegriff des Menschseins und damit auch von Humanität“. Der 53-jährige Grazer wird die sechs Suiten für Violoncello solo, die höchste Virtuosität und Konzentration verlangen, noch mit den „Monologi“ (1975) des Norwegers Øistein Sommerfeldt kontrastieren und mit der Cadenza aus Friedrich Guldas berühmtem Konzert für Cello und Blasorchester (1980), zu hören auch auf seiner jüngsten CD „Gulda meets Shostakovich“ (Ars).

„An drei Abenden in Folge zweieinhalb Stunden Musik sind eine echte Herausforderung, aber ich baue auf meine gute Kondition“, sagt Kleinhapl, der übrigens am 14. Mai das Ehrenzeichen des Landes erhält.

Klanglicht 2019. Graz, Landhaushof, 21./22./23. April, ab 20.30 Uhr.