Midsommar

Bewertung: ***

Mit seinem zweiten Film „Midsommar“ traf Regisseur Ari Aster in den USA einen Nerv – willkommen bei diesem Horrortrip und nordischer Folklore mitten im schwedischen Sonnenschein. Dennoch nicht besonders blutig. Lesen Sie hier unsere ausführliche Kritik zum Film der Woche.

Systemsprenger

Bewertung: ****

Benni (Helena Zengel) ist ein „Systemsprenger“. Ein Kind, für das im System der Jugendfürsorge kein Platz ist. Traumatisiert und aggressiv, lässt das Mädchen niemanden an sich heran und treibt sämtliche Sozialarbeiter in den Wahnsinn - ihre Mutter inklusive. Einzige Bezugsperson ist Antiaggressionstrainer Micha (Albrecht Schuch), der mit ihr in eine einsame Waldhütte fährt. Drei Wochen stellen sie auf eine harte Probe. Doku-Filmerin Nora Fingscheidt hat bei ihrem Spielfilmdebüt (fast) alles richtig gemacht. Die deutsche Regisseurin darf sich Hoffnungen auf den Auslands-Oscar machen. Dass „Systemsprenger“ kein trockener Problemfilm ist, ist der intensiven Inszenierung und der elfjährigen Hauptdarstellerin zu verdanken.

Der Distelfink

Bewertung: **

1024 Seiten hat die deutsche Version von Donna Tartts Roman „Der Distelfink“. John Crowley beweist mit der Adaption des mit dem Pulitzer-Preis prämierten Buches Mut, das Wagnis glückt aber nicht. Jede Szene trieft vor Bildgewalt und überschattet das Seelenleben der Figuren. Im Zentrum steht der 13-jährige Theo (Oakes Fegley, später Ansel Elgort), der seine Mutter bei einem Bombenanschlag im Metropolitan Museum verliert, zu einer reichen Ziehfamilie mit verstörender Mutter (Nicole Kidman) kommt und beim verschollenen geglaubten Vater (Luke Wilson) landet. Bei der Explosion streift Theo das Gemälde „Distelfink“ ein, das sein Leben beeinflusst. Abgründe und Ambivalenzen werden leider nicht ausgeleuchtet.

Shaun das Schaf

Bewertung: ***

Der Absturz eines Ufos sorgt auf der Mossy Bottom Farm für intergalaktisches Chaos. Dank der Superkräfte eines Aliens sind Shauns verrückten Streichen keine Grenzen gesetzt - zum Leidwesen seiner zwei- und vierbeinigen Mitbewohner. Richard Phelan und Will Becher inszenieren beim Debüt einen dialogfreien Knet-Animationsspaß für die ganze Familie.

Bewegungen eines nahen Berges

Bewertung: ***

Ein Mann allein: Cliff zerlegt in einer verfallenden Industriehalle im Schatten des Erzbergs alte Autos für den Export nach Nigeria, hin und wieder tauchen Autotandler und ein geistergleicher Helfer auf. Sebastian Brameshubers „Bewegungen eines nahen Berges“ ist eine asketische Meditation über die Veränderung der Arbeitswelt.

Alles, was du willst

Bewertung: ****


Wunderbar warmherziger Film, hinreißend gespielt: Alessandro (22) verbummelt unmotiviert sein Leben. Bis sein Vater ihn nötigt, einen Job anzunehmen: Er soll mit dem 85-jährigen Dichter und Alzheimer-Patienten Giorgio spazieren gehen. Eine Begegnung, die vieles verändert. Großes italienisches Kino von Francesco Bruni.

Ready or Not

Bewertung: ***

Wer in die exzentrische Unternehmerfamilie Le Domas einheiratet, muss an einem „Spieleabend“ teilnehmen. Was Neo-Braut Grace (Samara Weaving) nicht weiß: Sie ist die Jagdtrophäe eines Versteckspiels auf Leben und Tod. Schwarzhumorige Horror-Komödie.