Am 25. April erhielt Chloé Zhao zwei Oscars für ihren Film „Nomadland“, ausgezeichnet wurde sie als Produzentin und Regisseurin. Es war erst der zweite Regie-Oscar für eine Frau nach Kathryn Bigelow 2010. Es folgte eine wahre Preisflut für Regisseurinnen: Im Juli erhielt Julia Ducournau die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes für „Titane“, im September wurde Audrey Diwan in Venedig mit dem Goldenen Löwen für „Das Ereignis“ ausgezeichnet. Der Europäische Filmpreis im Dezember ging dagegen an das in acht Ländern koproduzierte „Quo Vadis, Aida?“ von Jasmila Žbanić. Dieser Preisregen dürfte 2022 kein Ende nehmen: Die aktuellen Bestenlisten des Jahres werden erneut von Filmemacherinnen dominiert. „First Cow“ von Kelly Reichardt,„The Power of the Dog“ von Jane Campion, „Petite Maman“ von Celine Sciamma oder auch „The Souvenir Part II“ von Joanna Hogg liegen in der Gunst der Filmkritik derzeit weit oben. Die Zeiten, als man Quotenfrauen mit Preisen und Einladungen zu Filmfestivals bedachte, um den Schein zu wahren, sind vorbei. Egal, ob in Hollywood oder im vergleichsweise kleinen Filmland Österreich (Sandra Wollner, Marie Kreutzer, Sudabeh Mortezai, Veronika Franz), Frauen geben den Ton an.