"Es ist eine sehr persönliche Geschichte, die mich beschäftigt hat. In diversen Gesprächen habe ich gemerkt, dass es wohl in vielen Familien so war", sagt Kabarettistin und Musikerin Birgit Radeschnig. Die Geschichte hat mit der Generation ihrer Großeltern zu tun. "Damals war es noch üblich, Traumata zu verdrängen, nicht darüber zu sprechen und ruhig zu sein. Das ist zum Glück heute nicht mehr so."

Weil sie schon seit langer Zeit einen Liederzyklus machen wollte, entstand aus diesem Vorhaben "Mariana - Ein Liederzyklus wegen Maria". Das 50-minütige, selbst gedichtete und selbst komponierte, Projekt wird anhand einer Geschichte über "Maria" erzählt. "Es ist einfach eine zusammengehörige Geschichte, in zwölf Liedern, die ich erzähle." Dabei begibt sich die 38-jährige Kärntnerin mit Hilfe von Musikstücken in Mundarttexten auf die Spuren dieser traumatisierten Großelterngeneration. "Es wird die Situation einer Frau erläutert, die sich am Ende ihres Lebens befindet und genau dort von einem traumatischen Erlebnis eingeholt wird, das sie bis dahin verdrängen konnte."

Und wer Birgit Radeschnig im Duo mit ihrer Zwillingsschwester Nicole erleben möchte, kann etwa am 25. Oktober ins Kabarett im Glashaus nach Völkermarkt kommen. Und warum Birgit derzeit - neben ihren Auftritten im Duo RaDeschnig oder Quartett Klakradl - ihr eigenes Programm auf die Beine gestellt hat? "Nicole und ich machen immer wieder getrennt künstlerische Projekte, um die berufliche Abhängigkeit voneinander ein bisschen zu minimieren." Auch für die Zukunft sind Solo-Projekte geplant, denn: "Hin und wieder getrennt voneinander zu arbeiten gibt uns die Freiheit, auch langfristige Entscheidungen für das private Leben treffen zu können, ohne befürchten zu müssen, die andere dadurch in den finanziellen Ruin zu stürzen."