Mit dem offiziellen Einzug von Schauspieler Michael Kuglitsch in seine „Kaspar Hauser Factory of Isolation“ am Villacher Hauptplatz wurde das Theaterfestival Spectrum am Mittwoch eröffnet. Bis 10. Juli wird Kuglitsch in einem leer stehenden Geschäft und von der Außenwelt mehr oder weniger abgeschottet, an einem Stück arbeiten und sich darüber Gedanken machen, welche Folgen Isolation, Distanz und Einsamkeit für Menschen haben kann. Am Schaufenster ein Plakat, auf dem zu lesen ist: „Wenn man Menschen einsperrt und/oder isoliert, werden sie krank.“ Die Performance wird insgesamt sieben Tage und Nächte andauern, die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden am 11. Juli (19 Uhr) auf der Hauptbühne am Hauptplatz präsentiert.
Auf der Hauptbühne aufgespielt hat zur Eröffnung das „Jelena Popržan Quartett“. Bei äußerst angenehmer Temperatur begeisterte Popržan (Viola, Stimme Komposition), die die österreichische Musikszene immer wieder mit neuen Ideen inspirierte, das Publikum.
Das diesjährige Festival steht unter dem Motto „#reframing“ und soll, so der künstlerische Leiter Martin Dueller, „neue Perspektiven eröffnen und all das, woran wir uns gewöhnt haben, noch einmal hinterfragen.“ Gut zur „neuen Normalität“, von der – nach Corona und Lockdowns – immer wieder die Rede ist, passt das Experiment „Corona Rolle“, für das 1500 Menschen Handyvideos über ihre Zeit des ersten Lockdowns hochgeladen haben. Diese Videos mit mehr als 18 Stunden Material wurden nach einem Konzept von Elisabeth Scharang zu einer Art „Filmkalender eines Ausnahmezustands“ montiert und waren am Donnerstag im „Raum 17“ am Hauptplatz zu sehen.