Die Landesregierung hat dieser Tage weitere Arbeitsstipendien beschlossen, um Kärntner Kulturschaffenden über den zweiten Lockdown zu helfen. Eine ähnliche Aktion gab es bereits im Frühjahr. Können Sie uns sagen, wie vielen Personen bzw. Initiativen bereits geholfen werden konnte?
IGOR PUCKER: Im Zuge der im Frühjahr erfolgten Ausschreibung erhielten insgesamt 72 Kunst- und Kulturschaffende ein Arbeitsstipendium in der Höhe von je 2760 Euro, darunter 37 Frauen und 35 Männer. Die entsprechenden Empfehlungen kamen von den Fachbeiratsvorsitzenden des Kärntner Kulturgremiums. Insgesamt gab es 94 Bewerbungen aus den Bereichen Musik, Bildende Kunst, Wissenschaft sowie Film und Fotografie.


Wie sieht die aktuelle Ausschreibung aus?
Mit Abgabefrist 30. November wurden jetzt nochmals 36 Arbeitsstipendien ausgeschrieben. Das Prozedere ist ident mit jenem im Frühjahr. Auf Initiative von Kulturreferent Peter Kaiser wurde aber noch eine weitere mögliche Ausschreibung für das Jahr 2021 beschlossen, um einer sich eventuell fortsetzenden Krise zu begegnen.


Von welcher Gesamtsumme sprechen wir?
Die Ausschreibung der Arbeitsstipendien im Frühjahr umfasst eine Gesamtsumme von 198.720 Euro, die aktuelle 99.360 Euro. Dazu kommen zahlreiche weitere Maßnahmen. Im Bereich der Verlage haben wir zum Beispiel die Förderung in der ersten Phase der Krise vorgezogen und um 40.000 Euro aufgestockt. Gleiches gilt im Bereich der Bildenden Kunst. Die Ankaufssumme des MMKK beträgt heuer 90.300 Euro und wurde um 60.000 Euro erhöht. Auch der Notfallfonds der Kärntner Kulturstiftung wurde mit 20.000 Euro unterstützt.


Viele Kulturveranstalter konnten heuer ihre Programme nicht so umsetzen, wie es mit Ihrer Abteilung vereinbart wurde. Wird man bei der Endabrechnung kulant sein?
Ja. Im Bedarfsfall gab es bereits vorgezogene Ratenzahlungen bei Jahresförderungen oder die Verlängerung von Fristen für die Nachweiserbringung. Auch die Verschiebung von Projekten ins Jahr 2021 war möglich.


Viele Kulturschaffende hatten heuer das Glück, über „CarinthiJa2020“ zusätzliche Mittel lukrieren zu können. Wie viele Projekte der Jubiläumsreihe konnten trotz Krise umgesetzt werden?
Ungefähr 60 Projekte, also rund zwei Drittel davon. 15 haben um eine Verlängerung angesucht, 22 Projekte wurden definitiv auf nächstes Jahr verschoben. Das Jubiläumsjahr geht also coronabedingt noch eine Zeit lang weiter.


Nähere Infos zu den aktuellen Ausschreibungen der Kulturabteilung des Landes Kärnten:
www.kulturchannel.at