Ein ungarisch-südafrikanischer jüdischer Wiener kommt in eine Bar: Es könnte der Beginn eines Witzes sein. Tamas Vamos ist bereits seit Jahren fester Bestandteil der österreichischen Stand-up-Comedy Szene. Gemeinsam mit seinem Freund Paul Jacobs, der selbst auf der Bühne steht, aber vor allem für das Technische zuständig ist, touren sie durch Europa.

"In der Schule war ich schon immer der Klassenclown", lacht Vamos. Der 30-Jährige besuchte bis zur Matura 5 Schulen. Es waren keine Drogen, keine Kämpfe, kein Schulschwänzen, nein, doch wortgewandt war er schon seinen Lehrern gegenüber.

2014 startete seine Karriere bei einer "Open Mic"-Veranstaltung in Wien. "Seit ich mich dafür entschieden habe, Comedy zu machen, ist mein Leben ausschließlich besser geworden", sagt er.

Social Media veränderte alles

Vor drei Jahren fingen Vamos und Jacobs an gemeinsam zu arbeiten. Vor allem im Video- und Audio-Bereich der Show sahen sie noch großes Potenzial. Doch dann kam Covid. "Die Bühne war weg. Wir konnten jetzt nicht aufhören", erinnert sich Paul Jacobs.

Vamos spielte schon länger mit dem Gedanken seinen Social-Media-Auftritt neben Facebook, Instagram und YouTube auszuweiten: "Ich habe andere Comedians gesehen, die auf TikTok gepostet haben und dachte mir, was die können, kann ich auch."

Und wie er konnte. Sein erfolgreichstes Video, in dem er Tipps zur deutschen Sprache gibt, wurde mehr als 2,7 Millionen mal angesehen. Es wurde übrigens im Grazer Lokal "Bar 28" aufgenommen.

"Ich mag den österreichischen Humor. Es ist ein trockener und schwarzer Humor", sagt der Comedian, der Leute aus aller Welt in seiner Show zu Gast hat.

Teil des Programms ist oftmals Religion, kultureller Hintergrund oder misslungene Flirt-Versuche. Eines seiner Programme dreht sich nur um "richtig schlecht" geschriebene Tinder-Profile. Die meisten der erzählten Erlebnisse seiner Show sind ihm oder Freunden passiert.

Wie weit darf Comedy gehen?

Seit der Pandemie seien die Menschen sensibler in Sachen politischer Korrektheit geworden. Doch die meisten kennen die Art seiner Witze bereits und wissen, worauf sie sich einlassen.

"Du kannst so weit gehen, wie du willst, solange der Witz gleichermaßen lustig ist. Ansonsten bist du nur grausam", sagt Vamos. Man dürfe unter dieser Prämisse durchaus über politisch nicht korrekte Witze lachen. "Das Schöne ist, Lachen ist freiwillig. Auch wenn man sich in irgendeine Richtung fühlen möchte, aber wenn man kurz lacht, ist es zu spät. Man sitzt jetzt mit mir in einem Boot. Jetzt gibt es keinen Grund mehr, sich zu verstellen", sagt er.