Dass unterhaltsame Videos und ein Song über eine fiese Ziege einen zum TikTok-Star werden lassen, hätte Musiker Rian, der mit echtem Namen Florian Gruber heißt, wohl nicht gedacht. Seiner Bekanntheit als Sänger – mit seinen Liedern wie "Belong to You" konnte er bereits die österreichischen Charts erobern – hat das keineswegs geschadet. Am Freitag kommt er mit seiner "Hoppala-Show" nach Klagenfurt, am Samstag nach Graz. Im Interview spricht er über seine Musik und seine viral gehenden Videos.

Mit der Musik haben Sie bereits vor einigen Jahren begonnen. Was war die Initialzündung?

FLORIANGRUBER: Die gab es eigentlich gar nicht. Ich wollte von Kindesalter an Musik machen. Durchhaltevermögen und Leidenschaft waren dabei wichtig. 2017 kam "Belong to You" in die österreichischen Charts und "Liebesbrief" ist das erste Lied, das durch ein virales TikTok-Video von mir entstanden ist.

Also hat TikTok Ihnen noch einen zusätzlichen Schubser in die richtige Richtung gegeben?

Hier könnte man nun doch sagen, dass das vielleicht eine Art Initialzündung war. TikTok ist eine super Plattform, um seine eigene Musik zu vermarkten – wenn man es richtig macht.

Sieht man sich Ihre Videoaufrufe an (Anm.: bis zu 11 Millionen pro Video), könnte man meinen, dass Sie es tatsächlich richtig gemacht haben.

Ich neige generell dazu, Blödsinn zu machen. Und das eben auch in den Videos und manchmal ganz spontan. Ende Sommer 2021 habe ich die ersten Videos hochgeladen, die aber untergegangen sind. Das erste erfolgreiche Video kam dann Ende November und mit dem ist es dann rund gegangen.

Das wurde bisher 1,2 Millionen Mal aufgerufen und beginnt mit "Danke, ich trinke heute nichts" – und siehe da, am Ende des Abends wurde das Vorhaben über Bord geworfen. Wie schaffen Sie es, einen Betrunkenen so gut zu spielen?

Ich hatte am Anfang keine Ahnung, sondern habe es einfach gemacht und nie aktiv geübt. Ich habe aber die Auftritte von Thomas Stipsits angeschaut, der macht das auch echt gut. Meine "betrunkenen" Videos gefallen den Leuten offenbar. Und dabei bin ich selbst nicht so gerne rauschig. 

TikTok-Nutzer, die Sie nicht wegen dieser Videos kennen, haben Sie spätestens aufgrund der "fiesen Ziege" kennengelernt. (Anm.: im Lied erzählt Rian, wie er auf einer Wiese einer Ziege begegnete). Wie kam es zu der Song-Idee?

Das klingt jetzt vielleicht langweilig, aber die ist mir an einem lauen Nachmittag einfach spontan gekommen. Das Ziegen-Geräusch hatte sich in meinen Videos ja schon etabliert und da wollte ich etwas Lustiges dazu machen. In weiterer Folge entstand daraus auch das Lied "Schwarzes Schaf – Akustik Session". Es ist super, dass das so vielen taugt und sie sich damit identifizieren können. Wobei – nicht wirklich identifizieren, es ist ja schließlich eine Ziege.

Und woher nehmen Sie allgemein Ihre Ideen?

Die meisten nehme ich aus dem Alltag. Die Suche danach ist auch am aufwändigsten, weil ich sehr viel Zeit darin investiere, mir etwas Gutes einfallen zu lassen. Die Umsetzung geht dann schneller.

Gibt es dann eigentlich einen Unterschied zwischen Florian und Rian?

Ich tendiere dazu, alles in meinen Videos zu zerdenken. Das bessert sich allerdings gerade. Aber der in den Videos, der bin zu hundert Prozent ich. Ich unterhalte die Menschen gerne. Mit beidem, der Musik und der Comedy. Ich kann mich auch in der Kombination aus beidem am besten darstellen.

Wird es also auch bei Ihren Shows eine Mischung geben?

Ja, absolut. Es wird sehr viel Unterhaltung geben. Es soll aber nicht nur ein Konzert sein, obwohl die Musik natürlich im Vordergrund steht. Der Humor soll aber auch nicht zu kurz kommen. 

Im Internet kursieren ja einige Gerüchte über Ihr Alter. Wie alt sind Sie denn wirklich?

Irgendwas zwischen 20 und 30. Manchmal sage ich, ich bin 22 und manchmal bin ich 24. Ich will es spannend bleiben lassen.(lacht)