Dave Grohl. . .  Manchmal reicht es, einen Namen zu schreiben und schon entstehen Bilder im Kopf: Nirvana, ein Mastermind der Grunge-Bewegung, großartiger Schlagzeuger, Foo Fighters, geniale Songs, einer, der sich in die Musikgeschichte getrommelt hat. Und so könnte man es ziemlich lange weiter führen, aber Dave Grohl hat jetzt selbst zum Stift gegriffen und seine Lebensgeschichte erzählt: "The Storyteller" nennt sich das Werk, das soeben bei Ullstein erschienen ist und Einblicke in ein reiches Rock 'n' Roll-Leben gibt.

Auf etwas über 450 Seiten erzählt der aus Warren, Ohio, stammende Musiker, was ihm alles so passiert ist: Das Engagement bei Scream, der große Durchbruch mit Nirvana und sein Erfolg mit der von ihm gegründeten Band Foo Fighters dürfen dabei nicht fehlen. Kritisiert wird an dem Buch, dass er nur Nebenstationen aufzählt, aber nichts Wesentliches zum schon Bekannten hinzufügt. Den Fans wird es egal sein: Dave Grohl ist eine Institution und er füllt Stadien wie nur wenige andere Musiker. Außerdem gilt er als netter Kerl. Daher dürfen in dem Buch auch Geschichten über seine Familie nicht fehlen. Auch das Bandleben wird umfassend dargestellt und da Grohl im Laufe seines Musikerlebens viele Menschen kennenlernte, sind Erzählungen von Begegnungen mit Paul McCartney oder Ex-US-Präsident Barack Obama auch enthalten.

Grohl erzählt von seinen Meilensteinen, wie er für Präsidenten und auf der Oscar-Verleihung spielte und einmal von einer Bühnenkante stürzte und sich den Fuß brach: Doch mit seinem gebrochenen Fuß begeisterte er nur wenig später seine schwedischen Fans. Übrigens outete sich Grohl auch als ABBA-Fan, aber das ist eine andere Geschichte.

Dave Grohl im Interview

Anlässlich des neuen Foo Fighters-Album "Medicine at Midnight" erschien bei uns Anfang 2021 dieses Interview von Steffen Rüth, das Sie hier in Auszügen lesen können. Das gesamte Interview lesen Sie hier.

Auch euch lässt die Pandemie nicht ungeschoren. Das Album ist seit letztem Frühjahr fertig. Corona hat einen fetten Strich durch eure großen Tourneepläne gemacht.
Dave Grohl: Leicht ist es nicht. Wir hatten uns bestimmt ein halbes Jahr lang überhaupt nicht gesehen und waren überglücklich, als wir endlich wieder im selben Raum zum Proben zusammenkamen. Mir fehlt auch wirklich das Fitnessprogramm, das eine Tour mir bietet. Im Konzert tobe ich drei Stunden jeden Abend über die Bühne. Ich bin nie der Typ gewesen, der Hanteln stemmt. Körperlich und mental ist die Zeit für uns alle hart.

„Medicine at Midnight“ ist ein verblüffendes Album geworden. Welcher Zauber steckt denn hinter der Absicht, eine so rhythmische und tanzbare Rockplatte aufzunehmen?
Dave Grohl: Wir wussten: Das ist unser zehntes Album, und wir werden 25. Uns war also klar, dass wir irgendetwas Außergewöhnliches machen mussten und wollten. Da haben wir natürlich allerlei Optionen. Wir hätten eine total durchgeknallte Rockplatte machen können, simplen, lauten Punkrock oder ein sympathisch verschlafenes Akustikalbum. Aber irgendwie hat uns das alles nicht so begeistert. Schließlich schoss mir der Gedanke in den Kopf, dass wir noch nie ein Dance-Album gemacht haben.

Fünf denkwürdige Auftritte