"Und morgen wird die Sonne wieder scheinen“: Nicht nur die tiefe Innigkeit dieses wunderbaren Liedes von Richard Strauss wusste Michael Schade bei der Eröffnung von „Klassik im Burghof“ auszuloten, sondern viele weitere Emotionen. Der deutsch-kanadische Startenor gestaltete sein reiches, buntes Programm im Burghof mit ergreifendem Ausdruck, exemplarischer Textverständlichkeit und einem untrüglichen Sinn für zarte Klänge und feinste Poesie. Seine Höhe ist mühelos, ausgefeilt ist seine Phrasierungskunst sowie seine Stilsicherheit: Sei es bei Mozart („Das Veilchen“) oder Schubert („Ständchen“). Weiters gab es viele irische und schottische Traditionals wie „Oh Danny Boy“ zu hören.

Schade moderierte auch launig die Matinee und widmete seiner anwesenden Gattin Händels „Where’re You Walk“, denn eigentlich hätte genau am Konzerttag die – coronabedingt verschobene –kirchliche Hochzeit stattfinden sollen.

Zudem stellte er ein junges Talent vor. Und dieses erwies sich als veritable Entdeckung: Denn die erst 21-jährige Geigerin Sophie Druml aus Wien konnte mit sagenhafter Tonreinheit, enormem Farbenreichtum, erstaunlicher Reife und faszinierender Virtuosität begeistern, etwa bei Stücken aus Gershwins „Porgy and Bess“, Bizets „Carmen-Fantasie“ (bei dem sie vom Publikum umjubelte wurde) und drei Arrangements von Kreisler, die Schade auch sang.

Kongenial unterstützt wurden die beiden Musiker von der einfühlsamen Liedbegleiterin Kristin Okerlund.

Offiziell eröffnet wurde „Klassik im Burghof“ von Landeshauptmann Peter Kaiser, der – ebenso wie Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz – dem Vorstand Michael Springer und dem Künstlerischen Leiter Günther Trachmann für das tolle Programm dankten. Stehende Ovationen – natürlich alles mit dem vorgeschriebenen Abstand!