Die Bundeseinrichtungen, "die ihre Verluste durch nicht erhaltene Eintrittsgelder und nicht stattfindende Veranstaltungen nicht allein stemmen können", bräuchten eine schnelle Lösung. Zweitens bräuchten vor allem die Kulturschaffenden und kleineren Kulturbetriebe Unterstützung: "Der von uns vorgeschlagene Rettungsschirm für Klein- und Mittelbetriebe muss natürlich auch über ihnen aufgespannt werden." Drittens müsse sich die Regierung rasch überlegen, wie sie mit den Entschädigungen für den Verdienstentgang umgeht: "Die derzeitige Regelung sieht Entschädigungen nur bei Betriebsstätten-Schließungen vor, nicht aber bei Veranstaltungsabsagen. Da braucht es sicher noch eine zusätzliche finanzielle Unterstützung."  

Einen Offenen Brief an Kanzler, Vizekanzler, die Kunst- und Kultur-Staatssekretärin, den Wiener Bürgermeister und Wiens Kulturstadträtin haben die Verbände der Film-, Musik- und Buchwirtschaft am Mittwoch herausgegeben. Die anberaumten Maßnahmen "sowie insgesamt die Situation, die das Corona-Virus ausgelöst hat", habe "für viele Kulturinitiativen, Kreativ-Unternehmerinnen und Unternehmer und Kunstschaffenden ein existenzgefährdendes Ausmaß" erreicht, heißt es darin. "Kinos, Konzertsäle und Theater schließen, Festivals, Veranstaltungen und Dreharbeiten werden abgesagt oder auf die nächsten Jahre verschoben. Verschiebungen werden dabei ebenso gravierende Folgen wie Absagen haben, da sie spätere Termine blockieren und zu einer entsprechenden Kettenreaktion führen. Weiters ist mit einem generellen Rückgang an Ticketeinnahmen, auch nach der Veranstaltungssperre, zu rechnen."

Dasselbe gelte "für Musikerinnen und Musiker, ihre Agenturen und die Konzertveranstalter und die Buchverlagswirtschaft, die in den nächsten Wochen und Monaten angesichts der Absagen ums nackte Überleben kämpfen werden. Ebenso droht die Absage und Verschiebung von Filmprojekten (die ersten Produktionen sind bereits abgesagt worden), und wir müssen damit rechnen, dass sich diese Tendenz fortsetzt und Regisseurinnen/Regisseure, Filmschaffende, Dienstleister sowie Produktionsunternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr und mehr betroffen sein werden."

Gerade Kulturschaffende in der Film- und Musikbranche lebten oft am Existenzminimum. "Wir ersuchen Sie daher umso dringender, für entsprechende Kompensationen und rasche Unterstützungen zu kämpfen! Es braucht dringend einen Katastrophenfonds und Rettungsschirm für die Kultur im Allgemeinen und die besonders betroffene Musik-, Film- und Kinobranche im Besonderen. Wir gehen davon aus, dass die bisher für den Tourismusbereich vereinbarten staatlichen Hilfestellungen schnell auch auf unsere schwer betroffene Branche ausgedehnt bzw. adaptiert werden", so der Wortlaut des Briefes.