Ein Jahr lang hat die Oper im Steinbruch St. Margarethen geschwiegen, 2019 feiert sie mit der "Oper aller Opern" ihre Rückkehr: Mozarts "Zauberflöte", in der Regie von Carolin Pienkos und Cornelius Obonya, verwandelt den Opernsteinbruch im Burgenland ab 10. Juli in eine schaurige Landschaft rund um einen himmlischen Wolkenstrudel. Am Donnerstag präsentierte man Details bei einem Pressegespräch.

Denn mit den Details ist es gar nicht so einfach vor der üppigen Naturkulisse - umso mehr bei einer Oper, die "eigentlich für ein ganz kleines Theater gedacht war", wie Bühnenbildner Raimund Bauer erklärte. Gelöst hat man das Dilemma mit einem zentral positionierten Wolkenstrudel, in dessen Zentrum - neben anderen Schauplätzen - gespielt wird. "Eine Bretterbühne im Universum", so Bauer. Rundherum werde durch Vögel und "unheimliche tierische Formationen" eine schaurige, merkwürdige Stimmung erzeugt. Und mit dem himmlischen Motiv kann man auch der Anweisung von Librettist Emmanuel Schikaneder nachkommen, nach der sich die Bühne am Ende in eine einzige Sonne zu verwandeln hat.

Fantastische Figuren

"Was steht drin?" sei die erste Frage, die sie sich als Regisseurin stelle, berichtete Carolin Pienkos - und im Falle der Zauerflöte sei das: eine Menge. "Es sind so viele Elemente zwischen fantastischen Figuren und gesellschaftlichen Utopien, da muss man eine Schneise durchschlagen." Nach der "Fledermaus" an der Mailänder Scala ist es nun neuerlich eine Regieduoarbeit mit ihrem Ehemann Cornelius Obonya. Man führe seit 17 Jahren einen "großen, feinen Dialog", berichtete der von seinem Entschluss, "auf die andere Seite" zu wechseln. Einen Schauspieler hat man dabei nicht nur für den Regiesessel, sondern auch für eine der zentralen Rollen gewonnen: Max Simonischek wird den Papageno geben, jene Figur, die nicht nur alle anderen Charaktere zusammenhält, "sondern auch die Theatermilieus zwischen Oper, Schauspiel und Zaubertheater vereint", so Simonikschek. Dass er kein ausgebildeter Sänger ist, verspricht eine Herausforderung. "Vielleicht wird es eher ein Plappergeno."

Mit Attilio Glaser als Tamino, Ana Maria Labin als Pamina, Luke Stoker als Sarastro und Danae Kontora als Königin der Nacht hat Dirigent Karsten Januschke - er leitete bereits 2016 den Steinbruch-"Liebestrank" - umso mehr auf bewährte Namen gesetzt, in den kleineren Rollen vor allem auf "Nachwuchs, der interessant aufbegehrt". Neu besetzt hat man auch das Orchester, nach einem intensiven Auswahlprozess habe man sich für das Orchester der Budapester Philharmonischen Gesellschaft entschieden. Bei der "Zauberflöte" handle es sich "um eine der größten Kompositionen" jemals, vor allem, betonte Januschke, aufgrund der Mischung von Stilelementen - vom Volksliedcharakter des Papageno bis zur barocken Kontrapunktik - "die kombiniert werden, ohne zu werten". Darin erschließe sich auch der wahre Humanismus des Werks.

Harmonie

Harmonie durften nach den im Frühjahr begelegten jahrelangen Streitigkeiten zwischen Land und Esterhazy Stiftungsgruppe nun auch deren Protagonisten demonstrieren. Kulturlandesrat und designierter Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) betonte, das Burgenland werde sich im Kulturbereich künftig "wieder von seiner traditionell besten Seite zeigen". Noch nicht alle Details seien fertig verhandelt, er sei aber guter Dinge "dass wir auch nächstes Jahr wieder hier sitzen" und dabei auch gleich eine gemeinsame Lösung für das Thema Haydn präsentieren können. Esterhazy-Chef Stefan Ottrubay bedankte sich für das "ausgezeichnete Verhältnis" mit Doskozil, der keine "Geschenke" mache, aber stets um gute Lösungen bemüht sei. Details der Fördervereinbarungen zwischen Land und Stiftung wurden bisher nicht bekanntgegeben.