Mit großer Spannung haben nicht nur die Chefs der großen Museumstanker auf die heutige Budgetrede gewartet, immerhin stehen beim Kunsthistorischen Museum, beim Belvedere und beim Naturhistorischen Museum in den kommenden Jahren große Umbauten an:  Erst Anfang April hat das Kunsthistorische Museum (KHM) Wien sein mit 42,3 Mio. Euro Baukosten veranschlagtes Projekt vorgestellt. Das NHM hat den Umbau des Eingangsbereichs mit rund 34,7 Mio. Euro veranschlagt. Der Eigenmittelanteil liegt dabei bei rund 1,8 Millionen Euro.

Stand 2023 waren rund 100 Millionen Euro für die Arbeiten an den beiden repräsentativen Zwillingsmuseen an der Wiener Ringstraße und im Belvedere vorgesehen. Doch in dem am Dienstag vorgestellten Budgetbericht heißt es, man wolle „die Renovierung der Eingangsbereiche in Zusammenarbeit mit den Museen budgetneutral zur Baureife bringen.“ 60 Millionen Euro will sich das Ressort dadurch sparen. An eine Aufstockung bei den Mitteln ist nicht gedacht, zumindest gibt es keine Kürzungen: Die Erhöhung der Basisabgeltung von 16,4 Millionen Euro bleibt.

Harte Einschnitte bei Kunst- und Kulturförderung

Auch bei der Kunst- und Kulturförderung muss ordentlich gespart werden: Diese sinkt gegenüber dem Budget 2024 um 10,8 Mio. Euro zunächst auf 232,7 Mio. (2025) und danach drastisch um 38,1 Mio. Euro auf 194,6 Mio. Euro. Auch durch die abgeschlossene Sanierung bei den Bregenzer Festspielen erspare man sich gegenüber dem Vorjahr 6,6 Mio., hieß es.

Die von Babler angekündigte Evaluierung der Übersiedlung des Hauses der Geschichte Österreich (hdgö) ins Museumsquartier findet sich als Maßnahme zur Sicherstellung der Einsparungsziele, hat also offenbar vor allem finanzielle Gründe. Überaus ambitioniert sind im Bereich von Kunst und Kultur die Einsparungsziele bei „Maßnahmen der Verwaltung“: Nach je 1 Mio. Euro für 2025 und 2026 werden 2027 bereits Einsparungen von 23 Mio., im Jahr darauf von 27,5 Mio und für 2029 von 30,6 Mio. Euro beabsichtigt.

Im Medienbereich sind auch Investitionen geplant. So soll die regionale Vertriebsförderung ausgebaut und ein „Meine-Zeitung-Abo“ für Jugendliche entwickelt werden. „Junge Menschen sollen einen kostenfreien Zugang zu gesicherter journalistischer Information erhalten. Dafür sind im Regierungsprogramm jährlich 30 Mio. Euro ab 2026 vorgesehen“, heißt es in der Ministeriumsunterlage.

Filmförderschiene ÖFI+ mehr als halbiert

Für das eigentlich ungedeckelte neue Filmfördersystem ÖFI+ waren zuletzt 37,5 Mio. Euro budgetiert, wobei die Fördermittel bereits zu Jahresbeginn ausgeschöpft wurden. Ab 2026 wird die ÖFI+ Förderung nur noch mit 15,5 Mio. Euro budgetiert. „Ungedeckelte Förderungen sind in Zeiten von Budgetknappheit keine gute Idee, sie verunmöglichen jede Planung. Ausgleichen werden wir die Einsparungen bei der Filmförderung durch eine Investitionsverpflichtung von Streaminganbietern. So tragen die größten Profiteure unserer lebhaften Filmindustrie zu ihrem Erhalt bei“, ließ sich Babler in der Unterlage zitieren. Ob und wann die angekündigte „Investment Obligation“ auch tatsächlich kommt, ist jedoch unsicher.

Als „solidarischen Beitrag der Bundesmuseen“ sieht das Kulturministerium die Verschiebung des Umbaus der Eingangsbereiche von Naturhistorischem Museum, Kunsthistorischem Museum und Belvedere. Die Basisabgeltung steigt dagegen: Die Bundesmuseen steigen 2025 auf 157,2 Mio. Euro, die Bundestheater um fast 10 Mio. auf 204,2 Mio. Euro. Beide Summen sind auch für 2026 veranschlagt.