Die komplett abgebrannte Stadt und ihr Monat für Monat 15.331,10 Euro kassierender Dauerselbstverteidigungsbürgermeister, das ist eine Geschichte, die die arme, kopfschüttelnde Stadtbevölkerung nun seit vielen Jahren begleitet. Sie bietet ein schönes Beispiel, wie unfassbar schwer es sein muss, eine Stadt zu regieren: Dostojewski hätte es in seinen „Dämonen“ nicht dämonischer beschreiben können! So ein Schildbürgermeister braucht keine Feinde, da reichen ein Magistratsdirektor und ein Parteichef, die ihn wie einen Tanzbären drehen. Zur eigentlichen Politik oder gar Stadtentwicklung kommt so ein Dauerselbstverteidigungsbürgermeister vor lauter inneren Angelegenheiten freilich nicht… Kein Budget, dafür nur Chaos, Spitzel, Überstunden, Familienpostenschacher und, und, und: Wenn einem schon die engsten Mitarbeiter und Finanziers aus den eigenen Reihen fehlende Konsistenz über Jahre attestieren, dann braucht man eigentlich keine Gegner und Widersacher mehr… All diese unerzwungenen Outbälle! All diese Doppelfehler! Zu viel Wirtshaus im Rathaus!
Quergedacht
Der Schildbürgermeister und der Heinzelsteg, so circa
Kolumne.
Egyd Gstättner über den Klagenfurter Bürgermeister und den vagen Beginn einer Brückensanierung.
© Markus Andreas Traussnig