Das Handwerk ist nicht nur vielseitig und bunt, sondern auch die stärkste Branche: Über 14.500 Betriebe beschäftigen rund 50.000 Menschen in Kärnten. Und es ist eine Branche, die immer weiblicher wird! Viele Kärntnerinnen haben sich bereits für eine „Karriere mit Lehre" entschieden und führen heute ihr eigenes Unternehmen. So zum Beispiel Evelyn Franta-Binz, die vor über 20 Jahren als erste Rauchfangkehrerin in Oberkärnten für staunende Blicke sorgte. Oder Silke Leschanz, die ihren Eltern bereits im Alter von fünf Jahren erklärte, dass sie einmal Häuser bauen wird – und 25 Jahre später tatsächlich Baumeisterin war.
Stellvertretend für all diese Frauen wurden 13 Unternehmerinnen für die Auszeichnung „Un-typisch Frau: Meisterinnen in Männerbranchen" von der WK-Sparte Gewerbe und Handwerk und der Raiffeisen Landesbank Kärnten nominiert. „Wir wollten der Bevölkerung damit zeigen, wie vielfältig das Handwerk ist und gleichzeitig mehr Mädchen für die Arbeit in unseren Betrieben begeistern", sagt Klaus Peter Kronlechner, Obmann der WK-Sparte Gewerbe und Handwerk.
Das ist auch den Unternehmerinnen ein großes Anliegen. So hat Tischlermeisterin Margret Rausch erst vor Kurzem wieder ein Mädchen als Lehrling im Betrieb aufgenommen. „Unser Beruf ist nach wie vor männerdominiert. Darum ist es mir wichtig, Mädchen den Zugang zum Handwerk zu ermöglichen. Seit Kurzem ist wieder ein Mädchen als Lehrling in unserem Betrieb tätig." Stimmung für das Handwerk macht auch Hafnermeisterin Judith Prisse: „Als ‚Frau am Bau‘ hat man es überhaupt nicht schwerer als männliche Kollegen. Ich hatte noch nie Probleme. Unterm Strich kommt es darauf an, ob man seine Arbeit gut macht, dann wird man auch akzeptiert."
Die Auszeichnung „Un-typisch Frau: Meisterinnen in Männerbranchen" ging schließlich an Baumeisterin Silke Leschanz aus Micheldorf, die ihre Berufswahl übrigens gar nicht untypisch findet: „Ich liebe meinen Beruf, er ist das Schönste auf der ganzen Welt. Untypisch wäre es eher, wenn ich etwas tun würde, was ich nicht gern mache."
