Manfred Winterheller ist Bestseller-Autor, Unternehmer und Management-Coach: seine zehn Thesen zur Führung von Mitarbeitern.

1. Klare Ziele. Jeder Mensch braucht klare Ziele, einen Erfolgsmoment, den man sich jeden Tag ein paar Mal vorstellen kann. Dass man ihn erreicht, daran muss man aber auch glauben. Viele Unternehmer wollen bloß überleben, haben keine weiteren Ziele. Zuerst muss man an den Zielen arbeiten, dann an dem Wie.

2. Problem Bescheidenheit. Die Erziehung lehrt uns, bescheiden zu sein, keine großen Wünsche zu haben. In der Regel setzt man seine Ziele zu niedrig an – sie motivieren dann nicht. Was man sich nicht zu denken traut, wird nicht passieren. Statt „ein bisschen Geld“, sollte man sich etwa das Ziel setzen, gleich eine Million Euro zu verdienen.

3. Selbstbewusstsein. Man muss an die eigenen Fähigkeiten, das eigene Unternehmen glauben. Niemand konsultiert einen Arzt, der angibt, nicht von seiner eigenen Tätigkeit überzeugt zu sein.

4. Unwort Talent. Entscheidend sind Disziplin und Fleiß. Talent ist das, was übrig bleibt, wenn man fleißig übt. Keine Ausreden: Man muss niemanden fragen, jeder ist selbst für seinen Erfolg verantwortlich. Man kann am Anfang alles selbst und gratis lernen – zum Beispiel über Videos auf Youtube.

5. Sparzwang. Das ständige Sparen und Optimieren ist furchtbar. Wer einsparen will, sollte das Unternehmen zusperren. Kosten: null. Es ist so viel Geld da wie noch nie, wir leben in Österreich im Paradies. Wichtiger ist, sich auf die Mitarbeiter zu konzentrieren.

Manfred Winterheller verbindet Theorie und Wissenschaft mit seinen Erfahrungen als Unternehmer
Manfred Winterheller verbindet Theorie und Wissenschaft mit seinen Erfahrungen als Unternehmer © kk

6. Spaß an der Arbeit. Die Mitarbeiter müssen ihren Job gerne machen. Das Gehalt ist kein Schmerzensgeld. Das Unternehmen sollte die zweite oder sogar die erste Familie für die Mitarbeiter sein.

7. Genies. In jedem Menschen steckt ein Genie, man muss es ihm auch sagen. Das ist kein hohles Lob, sondern wirklich so. Jede Putzfrau in jedem Hotel der Welt könnte Direktorin werden. Wenn jemand seine Arbeit nicht gut macht, sitzt die Person nur am falschen Arbeitsplatz.

8. Führung und Geführte. Die Einstellung der Mitarbeiter reflektiert die Führung. Interessant, dass sich bei jenen, die besonders laut über ihre Mitarbeiter schimpfen, die Leute sammeln, die zu nichts taugen.

9. Lob. Es wird viel zu selten gelobt. Fangt damit an! Lob ist eines der mächtigsten Instrumente der Welt. Wer von Mitarbeitern gute Arbeit erwartet, muss loben. Wenn man in einen Kamin kein Holz füllt, kann man ja auch nicht erwarten, dass er plötzlich Wärme gibt.

10. Herausforderungen. Die Mitarbeiter wollen sich beweisen, also sollte man sie nicht nur loben, sondern auch fordern. Am besten ist es, wenn man sich als Chef nicht auskennt, am schlechtesten, wenn man alles weiß. Wenn Mitarbeiter mit Fragen kommen, sollte man sie stattdessen nach ihren Vorschlägen dafür fragen – für das werden sie bezahlt. Ein Chef sollte nicht in, sondern an der Firma arbeiten. Auf ihn darf es nicht in der konkreten Situation ankommen, sondern in der strategischen Planung.