Durch einen Unfall in den eigenen vier Wänden kam Josef Klammer (69) zum Roten Kreuz Osttirol. Das war im Jahr 1983. "Mein Kind hat sich das Unterkinn aufgeschlagen. Meine Frau und ich waren ziemlich hilflos und sind ins Krankenhaus gefahren", erinnert sich der 69-Jährige an diesen Schreckmoment zurück. Wieder zu Hause angekommen war für das Ehepaar klar, dass ein Erste-Hilfe-Kurs von Vorteil wäre. Gesagt, getan. Nach dem Erste-Hilfe-Kurs hängte Klammer die Ausbildung zum Rettungssanitäter an. Seitdem gehört Helfen zu seinem Leben. Seit 1995 ist der pensionierte Kfz-Mechaniker-Meister auch Ausbilder für Sanitätseinsatzfahrer. 20 Jahre lang war er außerdem Kommandant vom technischen Zug vom Katastrophenhilfsdienst (KAT) Lienz.

1200 Stunden im Jahr im Einsatz

Ob Nachtdienste, Fernfahrten oder Überstellungen – seit nunmehr 40 Jahren widmet er sich Tag und Nacht dem Ehrenamt. Im Schnitt ist er jährlich über 1200 Stunden im Einsatz. "Heuer bin ich schon bei 800 Stunden", sagt Klammer nicht ganz ohne Stolz. Vor allem die vielen schönen Momente sind es, die ihn weiterhin antreiben. "Ein besonderer Moment war für mich, als ich bei einer Geburt in einem Auto helfen konnte", sagt der gebürtige Kartitscher, der in Gaimberg lebt. Besonders berührend seien die Fahrten mit dem sogenannten Wunsch-Mobil. Dieses Projekt, das vom Roten Kreuz Osttirol initiiert wurde, begleitet und betreut schwerstkranke Menschen bei der Erfüllung ihres letzten Wunsches. "Da kommt viel Freude zurück", sagt Klammer, der noch lange nicht ans Aufhören denkt: "Die 40 mache ich noch voll. Und wenn es gesundheitlich so weitergeht, dann hänge ich noch ein paar Jahre dran."

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