Der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der am 24. Feber begonnen hat, wird bereits als „Zeitenwende“ bezeichnet. Nicht nur aufgrund des massiven Einschnitts mit Völkerrechtsverletzung und Kampf gegen
die Zivilbevölkerung mitten in Europa, sondern auch aufgrund vielfacher Sanktionen einer geschlossenen Europäischen Union gegen Moskau. Geht man über 100 Jahre zurück, dann stellt man fest, dass sich der Weltwaffengang anno dazumal zum Teil genau in derselben Region abgespielt hat. Allerdings unter völlig anderen Voraussetzungen und Gegnerschaften – denke man nur an die Tatsache, dass es damals gar keine Staaten Ukraine und Polen gegeben hat, sondern die Monarchien
Österreich-Ungarn, das Deutsche Kaiserreich und das zaristische Russland im Raum des heutigen Südpolens und der West-Ukraine unmittelbare Nachbarn gewesen sind.

Die Zielrichtung der Ausstellung - abrufbar unter https://www.tiroler-landesmuseen.at/forschung/tiroler-ehrenbuch-digital/ - ist, die damalige Tragik der Kriegsverhältnisse näherbringen und die traurige Ebene „Tirol & Ukraine“ zu verdeutlichen. Die Schau ist ein ansprechender Überblick in Bild und Wort zu einem schwierigen beziehungsweise in Vergessenheit geratenen Kapitel der Tiroler/Südtiroler Zeitgeschichte. Das Schicksal an der russischen Front 1914/15 betraf zahllose Familien direkt.