„Ein Arbeitsplatz. Das ist das wichtigste“, sagt Gabriele Fischer. Die Osttirolerin war als Soziallandesrätin (Grüne) Teil der Tiroler Landesregierung und ist nun Geschäftsführerin des Vereins „Emmaus“. Die Einrichtung mit Sitz in Innsbruck hat das Ziel, Alkoholsuchtkranken aus ganz Tirol zu helfen. Und zwar dabei zu helfen, den Weg in einen geordneten Tagesablauf zu finden. „Wir nennen die Menschen, denen wir helfen, nicht Klienten, sondern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt sie. Die Mitarbeiter erhalten auch einen Lohn, um sich ein neues Leben aufzubauen. Gegründet wurde die Einrichtung vor gut einem Vierteljahrhundert.

Osttiroler willkommen

Die Einrichtung wird der Diözese Innsbruck, vom Land Tirol, vom Sozialministerium, vom AMS und von der Stadt Innsbruck finanziell unterstützt. Allerdings: Das Angebot, beim Verein „Emmaus“ eine neue Perspektive zu finden, richtet sich nicht nur an Nordtiroler. „Unser Therapiekonzept steht allen Menschen in Tirol offen. Und es ergibt durchaus Sinn, aus dem gewohnten Umfeld herauszugehen“, soagt Fischer. Es seien bereits Osttirolerinnen und Osttiroler beschäftigt gewesen. „Die räumliche Distanz kann sogar helfen“, erklärt die „Emmaus“-Chefin: „Mir ist es wichtig, dass die Menschen in Osttirol davon wissen.“

Ein Leben ohne Alkohol

Das Ziel ist, dass den Menschen der Neustart gelingt – ohne Alkohol. „Das dauert. Aber wir haben eine hohe Erfolgsquote. Zum Teil Menschen, die seit 17 Jahren abstinent sind“, sagt Fischer. Die Menschen dürfen in der Einrichtung bleiben, bis sie den Sprung zurück in ein geordnetes Leben geschafft haben. Dazu gehört ein Job, eine Wohnung und ein soziales Umfeld. Vor allem die Wohnungssuche ist eine Herausforderung, der Innsbrucker Wohnungsmarkt ist laut Fischer „eine Katastrophe“. Doch was arbeiten die „Emmaus“-Mitarbeiter? „Wir machen alles rund um Haus und Garten. Etwa Baumschnitt, Gartenpflege, Bügelservice oder Reinigungsservice“, so Fischer weiter. Der Verein Emmaus könnte auch für Osttiroler eine Chance sein. Informationen gibt es unter www.emmaus-innsbruck.at.