Während Botaniker weltweit noch darüber spekulieren, wie denn die weltweit einzigartige Wulfenia ausgerechnet den Gartnerkofel und die Almmatten der Kühweger, Watschiger und Garnitzen Almen als ihre Heimat ausgesucht hat, wurden die Schüler der Volksschule Tröpolach fündig. Ihre Antwort darauf präsentierten sie zum Schulschlussfest, in dessen Verlauf auch ihr einzigartiges, „grünes Klassenzimmer“ offiziell der Bestimmung übergeben wurde. Es ist ein gemeinsam mit den Kindern gestalteter Outdoor-Lehrraum auf der Westseite des Schulgebäudes, beschattet von einer Esche.

Bänke, Tafel, Hochbeete mit selbstgepflanzten Kartoffeln, Kräutern und Gemüse, all das wurde unter kräftiger Mithilfe von Bauern und Helfern in kurzer Zeit realisiert. „Dafür sind wir allen Beteiligten sehr dankbar“, freut sich Schulleiterin Lydia Gasser. Trägerverein dieses mit 5700 Euro dotierten Leader-Projektes ist der Elternverein der Schule. Obfrau Iris Jaritz: „Wir wollen damit den Kindern die großartige Möglichkeit bieten, von, in und mit der Natur zu arbeiten“. Dieses Projekt wurde dank der Unterstützung des Landes Kärnten, des Landwirtschaftsministeriums, der Regionalentwicklung Region Hermagor und der Stadtgemeinde Hermagor Pressegger See realisiert werden. 1500 Euro muss der Elternverein aufbringen, Spenden seien laut Jaritz sehr willkommen.

Die Geschichte der Wulfenia

Zurück zur Wulfenia. Laut den Kindern der 3. und 4. Schulstufe war es ein großer Vogel, der seinerzeit mit zwei Blumen im Schnabel am Himalaya gestartet ist, in Albanien (wo eine Wulfenia-Schwester lebt) kurz Rast gemacht hat, aus Müdigkeit eingenickt ist und dabei eine Blume verloren hat. Sein Weiterflug endete schließlich genau unterhalb der Felsen des Gartnerkofels, wo er die zweite Blume fallen ließ.

Diese Geschichte fassten die Schülerinnen und Schüler mit tatkräftiger Hilfe von Georg Berger (Kärntner Medienzentrum) in ein Drehbuch, fertigten eine große Anzahl von Hintergrund- und Detailzeichnungen an, fotografierten, filmten und sprachen Begleittexte. Aus der Kombination Zeichentrickfilm, Realfilm und Fotos schuf Berger eine 14-minütige DVD-Dokumentation, die Eltern und Besucher am Schulschlussfest begeisterte. Georg Berger: „Die Kinder waren mit beispielhaftem Engagement dabei und lernten dabei die Welt des Films und den Zugang dazu kennen.“ Wer weiß, ob hier nicht der Startschuss für eine Film- oder Regisseurkarriere gefallen ist.

Iris Jaritz, Georg Berger, Lydia Gasser und Christina Jost mit der Wulfenia-Doku
Iris Jaritz, Georg Berger, Lydia Gasser und Christina Jost mit der Wulfenia-Doku © Leopold Salcher