Extremwetterereignisse, immer heißer werdende Sommer und schneearme Winter - auch der Bezirk Hermagor ist von steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmustern betroffen. Dies bringt ökologische, wirtschaftliche und soziale Herausforderungen mit sich. Um diesen Entwicklungen proaktiv zu begegnen, ist die Region Teil der KLAR! (Klimawandel-Anpassungsmodellregionen) Initiative des Klima- und Energiefonds.

Seit Kurzem hat der Verein „energie:autark Kötschach-Mauthen“ das Management der KLAR! Modellregion Karnische Anpassung übernommen. Stéphanie Klaus leitet als KLAR!-Managerin die Initiative, unterstützt von Sabrina Kalser als Assistenz. „Unser Ziel ist es, die Region nachhaltig auf die Klimaveränderungen vorzubereiten. Dazu erarbeiten wir gemeinsam mit den acht Gemeinden konkrete Anpassungsmaßnahmen“, erklärt Klaus.

Klimadaten für acht Gemeinden

Die Hauptaufgabe des neuen Managements besteht in der Erstellung eines Anpassungskonzeptes, das Maßnahmen für die Region entwickelt. Die acht teilnehmenden Gemeinden – Kötschach-Mauthen, Dellach, Kirchbach, Gitschtal, Hermagor-Pressegger See, St. Stefan im Gailtal, Lesachtal und Weißensee – sind aktiv in den Prozess eingebunden. Besonders wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren aus verschiedenen Bereichen, darunter die Landwirtschaft, der Abfallwirtschaftsverband und der Tourismus. Dies soll sicherstellen, dass die Maßnahmen praxisnah und an die spezifischen Bedürfnisse der Region angepasst sind.

Ein wichtiger Schritt war die Sammlung und Aufbereitung klimarelevanter Daten für die Region. Gemeinsam mit der Geosphere Austria und dem Land Kärnten wurden Daten erhoben, ausgewertet und für die Region aufbereitet. Diese Grundlage ermöglicht es, gezielte Maßnahmen zur Klimawandelanpassung zu entwickeln.

Zusammenarbeit mit Initiativen und Anrainern

Weiters wird auf eine Vernetzung mit bestehenden Initiativen wie der NLW Tourismusregion, der KEM Karnische Energie und dem Regionalmanagement gesetzt. „Der Klimawandel betrifft viele Lebensbereiche. Deshalb ist es wichtig, verschiedenste Akteure ins Boot zu holen“, sagt Klaus. Auch die Bevölkerung ist eingeladen, sich aktiv zu beteiligen. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Menschen vor Ort zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten“, so die KLAR!-Managerin weiter.

In den kommenden Monaten stehen Naturgefahrenchecks für die Gemeinden an. Dabei werden mögliche Risiken wie Muren oder Hangrutschungen analysiert und präventive Maßnahmen erarbeitet.