Die Klagenfurter Grünen wollen den geplanten Bau des neuen Hallenbades am Südring stoppen. "Man weiß seit langer Zeit, dass der Standort Sumpfgebiet ist. Das Gewicht des Hallenbades wird den Anrainern künftig noch mehr Grundwasser in die Keller drücken", sagte Landessprecherin Olga Voglauer am Montag, 18. September, im Rahmen einer Pressekonferenz. Auch die budgetierte Summe von 50 Millionen Euro für den Neubau würde wackeln, denn das Hochwasser Anfang August habe gezeigt, dass man den Unterbau ganz anders werde verstärken müssen. Stadtparteiobfrau Margit Motschiunig hat sich bereits über Alternativen Gedanken gemacht: "Der Gemeinderat hat 2010 einen weisen Grundsatzbeschluss gefasst, das Hallenbad am Messeareal zu errichten. Dort könnte man auch die Abwärme der Eishalle nutzen und auch die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist bereits gegeben."

Hochwasser in Klagenfurt Anfang August:

Mittels Anfrage an die zuständige Stadträtin Sandra Wassermann (FPÖ) wollen die Grünen klären, ob sich die Stadtregierung weiterhin zum Südring bekennt. Zudem fordern sie Bürgermeister Christian Scheider (TK) als oberste Baubehörde auf, zu prüfen, ob für das Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist.

Olga Voglauer und Margit Motschiunig (von links)
Olga Voglauer und Margit Motschiunig (von links) © Grüne

35-Stunden-Woche im Kindergarten

Ebenfalls kritisch hinterfragt wurde von Motschiunig, die hauptberuflich in einem städtischen Kindergarten arbeitet, das neue Entlohnungsschema für Kleinkinderzieher und Elementarpädagogen, das im Sommer per Umlaufbeschluss vom Stadtsenat beschlossen wurde. "Zwar ist das Einstiegsgehalt höher, der Verdienst steigt mit den Dienstjahren aber kaum noch an, Abfertigung und Jubiläumszulage fallen weg", erklärte die Stadtparteiobfrau, warum sich die Reform für sie "insgesamt nicht auszahlt". Heuer würden der Stadt 45 Elementarpädagoginnen und -pädagogen fehlen.

Motschiunig fordert eine 35-Stunden-Woche bei Vollbezahlung, davon fünf Stunden Vorbereitungszeit zu Hause. "Bei anderen Trägern sind solche Arbeitsbedingungen bereits Realität, weshalb viele erfahrene Leute abwandern."