Wenn Stephanie Madrian nachmittags das Studio von ihrem Produzenten Philip Maier betritt, kann es spät werden. Bis 1 Uhr nachts oder länger wird überlegt, aufgenommen, getüftelt und gemischt. Das Ergebnis klingt nach Pop, international und landet meistens in landesweiten Radiostationen.

So auch ihr neuestes Werk. "Keep Dancing" heißt die Single, das Video dazu erscheint am Freitag. Die Idee dazu kam der 25-Jährigen schon vor eineinhalb Jahren. Das Motto: Man soll immer weiter tanzen, egal was passiert. Und es passierte so einiges in ihrem Leben.

Madrian erlangte spätestens mit ihrem Semifinal-Einzug bei der Castingshow "Starmania" im Jahr 2021 österreichweit Bekanntheit. Danach folgten härtere Zeiten. "Ich geriet an die falschen Leute, die mich zurückgehalten haben", erzählt die Klagenfurterin. Das Business ist hart. Vor allem als Frau wird man ausgenutzt oder auf das Aussehen reduziert. Sie ließ alte Weggefährten hinter sich. Jetzt macht sie ihr Ding, wie sie sagt.

Eines davon ist das Video zu "Keep Dancing". Zwei Tage dauerte der Dreh. Sigrid Glatz von der Ballettakademie Graz flüchtet darin tänzerisch vor ihren Problemen. Schauplatz ist der Klagenfurter Wappensaal. Das Drehbuch schrieb Madrian persönlich. Für sie war das Video ein "Herzensprojekt".

Ideen werden am WC aufgenommen

Die Ideen gehen der kreativen Studentin nicht aus. Sie kommen ihr vor dem Fernseher oder beim Training. "Damit ich nichts vergesse, laufe ich schnell aufs WC und spreche es ins Handy ein." Sie nimmt nicht Texte, sondern Emotionen auf. Madrian muss "es fühlen". Dann schwappt es auch auf die Hörer über. Die können sich demnächst schon auf einen weiteren neuen Song freuen. Das "Frauenpower-Stück" geht in Richtung Alternativ-Pop und Jazz. Ein dritter Song sollte auch noch 2023 erscheinen.

Mit dem Namen "Nani" möchte Madrian in der Techno-Szene auftreten
Mit dem Namen "Nani" möchte Madrian in der Techno-Szene auftreten © Chris Andres/kk

Gleichzeitig steht ein ganz anderes Projekt an. Madrian bastelt an ihrem Alter Ego "Nani". In auffälligem Look lebt sie so ihre Liebe zu Drum 'n' Bass, Hardstyle und Techno aus. Nani arbeitet zusammen mit internationalen DJs an dancefloortauglichen Mischungen ihrer sowie Songs anderer Interpreten. Madrians bzw. Nanis Ziel: Selbst in Klubs auflegen, im besten Fall als Duo. Dafür sucht sie eine DJane mit dem gleichen Interesse.

Wenige Konzerte, dafür viel Zeit im Studio

Als Stephanie Madrian ist sie heuer vermutlich wenig auf Bühnen unterwegs. "Ich möchte viel mehr Zeit ins Schreiben und Ausprobieren stecken." Damit möchte die Studentin ihrem Wunsch, von der Musik zu leben, näherkommen. "Ich muss nicht reich werden. Ich will nur, dass die Menschen meine Musik mögen."