Am Dienstag fasste die Kärnter Landesregierung, wie berichtet, den Beschluss, die Berufsschule Ferlach für Büchsenmacher und Oberflächentechniker nach Klagenfurt zu übersiedeln. Der Ferlacher Bürgermeister Ingo Appé(SPÖ) ist verärgert. Für ihn ist es eine Schwächung des Schulstandortes. Die FPÖ spricht von einer "Aushöhlung des ländlichen Raums". "Wir Ferlacher wurden gegen unseren Willen eines Teiles unserer jahrhundertealten Tradition beraubt!“, so FPÖ-Stadtparteiobmann und Gemeinderat Dominic Keuschnig. Es gibt es aber auch Kritik von Kolping Österreich. Franz Marginter, Geschäftsführer des Kolpinghauses Ferlach, erklärt: „Beabsichtigte Übersiedlung nach Klagenfurt fußt auf falschen Zahlen und bringt Nachteile für die Betroffenen.“ Es sei nicht richtig, dass 95 Prozent der Berufsschüler von Klagenfurt nach Ferlach pendeln. Er betont: „Rund zwei Drittel der Berufsschüler wohnen bei uns.“ Insgesamt biete Kolping jedes Jahr ca. 120 Jugendlichen – je 30 in vier aufeinander folgenden Turnussen – Unterkunft und ein Zuhause auf Zeit.