Zwei Jahrzehnte lang übte Ewald Pertl die Funktion des Bezirksjägermeisters in Feldkirchen aus. „20 Jahre sind genug“, sagt er über seine Entscheidung, sich nicht mehr der Wahl zu stellen. Er möchte freier sein als Mensch, nennt Pertl einen persönlichen Grund: Weniger Pflichten, mehr Selbstbestimmtheit. „Ich möchte nicht mehr in diesem Korsett eingeengt sein.“ Dass auch Spannungspunkte innerhalb der Jägerschaft mit in die Entscheidung einwirkten, verneint Pertl.
Auch für seinen landwirtschaftlichen Betrieb in Ebene Reichenau und die Familie will er mehr Zeit haben. Pertl führt mit seiner Frau eine Bio-Rinderlandwirtschaft mit eigener Hofschlachtung. „Es macht Freude, aber es ist auch eine Belastung“, sagt Pertl über die Funktion des Bezirksjägermeisters. Zu seinem möglichen Nachfolger will er sich nicht äußern. Die Entscheidung fällt am Samstag beim Bezirksjägertag in Gnesau.
Rückblickend auf seine Zeit als Bezirksjägermeister nennt Pertl etwa die „grundlegenden Verbesserungen“ bei der digitalen Vernetzung der Jäger als bedeutend, die digitale Abschussmeldung, oder die Erstellung eines zweijährigen Abschussplanes, die Präventivmaßnahmen zu Verkehrssicherheit und Wildschutz. „Aber auch die Veränderung innerhalb unserer Strukturen, denn seit 2005 sind wir Behörde.“ Auch das Vorantreiben der Wildbretvermarktung zeichne die Tätigkeit der Jägerschaft aus: „Wir haben sogar Kochkurse gemacht.“