Zu einem ungewöhnlichen Einsatz rückte dieser Tage ein Team aus Archäologen, Carabinieri und Bergrettern in der oberitalienischen Provinz Trentino aus. Der Gletscher Vedretta di Lares, der durch den Klimawandel immer weiter schmilzt, hatte in 2935 Meter Seehöhe die Leiche eines Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg freigegeben. Der Mann war Angehöriger der österreichisch-ungarischen Armee – das konnte durch seine gut erhaltene Kleidung noch an Ort und Stelle festgestellt werden.
Die sterblichen Überreste und Ausrüstungsgegenstände wurde geborgen und nach Trient gebracht. Man hofft, durch weitere Untersuchungen vielleicht sogar auf den Namen des Toten zu stoßen.
Der starke Rückgang der Gletscher im Trentino fördert immer wieder Funde aus der Zeit zwischen 1915 und 1918 zutage, als in der Gegend auch im Gebirge um jeden Meter zwischen italienischen und österreichischen Truppen gerungen wurde. 2018 entdeckte man ebenfalls im Bereich Vedretta di Lares einen tragbaren Scheinwerfer des Habsburger-Heeres. Das 28 Kilo schwere Gerät funktionierte mit sechs Bleibatterien und galt für die damalige Zeit als besonders modern und kostspielig.